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St. Ingberter „Schleppi“ wird 50 – über Currywurst, Schalke und vieles mehr

Die Rundschau St. Ingbert

Josef Altmeier oder „Schleppi“ ist mit seiner Bratwurst vom Holzkohlegrill seit 50 Jahren eine St. Ingberter Ikone. Eigentlich schon in Rente steht der 69-Jährige trotzdem mehrmals in der Woche am Grill.

„Was dem Bismarck sein Fürst, sinn dem Schleppi sei Würst‘“ – wer in St. Ingbert kennt diesen Spruch nicht? Oder: „Wurst vom Schleppi macht dich happy“. Seit 50 Jahren steht „Schleppi“ alias Josef Altmeier in der Rickertstraße am Holzkohlegrill – es gibt Dinge, die verändern sich nie und sind genau deshalb so gut! Wann er aufhören wolle, fragt ein Gratulant. „In fünf Wochen“, lacht Schleppi. Martin Wahrheit, der heutige Inhaber der Imbissbude im Herzen von St. Ingbert, schmunzelt dazu nur: „Der kann doch gar nicht ohne.“

Dass sein Herz für Wurst und seine Kunden gleichermaßen schlägt, zeigt Schleppis Lebenslauf. Nachdem er 1969 seine Lehre zum Einzelhandelskaufmann absolviert hatte, arbeitete er sieben Jahren beim Feinkostladen „Schleppi“ (daher sein Spitzname), danach sieben Jahren in der Kaufhalle und weitere sieben Jahre als Abteilungsleiter bei der Fa. Noll in Ommersheim. In diesen 21 Jahren grillte er bereits 17 Jahre lang nebenberuflich in der in den 60er-Jahren gegründeten Imbissbude, die er dann vom Inhaber Ernst Schöpflin übernahm und 18 Jahre lang selbstständig führte. Weitere neun Jahre unterstützte er die neuen Eigentümer, die Familie Högel, und vor sechs Jahren übernahm Martin Wahrheit den Imbiss. Woher kommt sein Erfolg? „Weil wir so freundlich sind und hier so nette Frauen hinter der Theke stehen“, verrät er sein Erfolgsrezept. Ein fröhlicher, zufriedener Mensch, der immer zu einem Spaß aufgelegt ist!

Grill- und Currywurst, Fußball und Wandern

Neben Arbeit und Grillwurst ist Josef Altmeier auch „eingefleischter“ Schalke-Fan – seine „Fan-Windschutzscheibe im Auto ist über die Grenzen von St. Ingbert hinaus bekannt. Sein Herz für Fußball ist mindestens so groß wie für Wurst und Pommes: „Nächste Woche habe ich eine VIP-Karte auf Schalke und letzte Woche war ich auf dem Betze“, erzählt er. Fit hält sich der 69-Jährige mit Wandern. Regelmäßig erkundet er die Rundwanderwege im Saarland und im Urlaub im Allgäu – 25 oder gar 40 Kilometer sind dabei für ihn keine nennenswerte Entfernung.

Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer ließ es sich nicht nehmen, persönlich zu gratulieren: „Das ist das wichtigste Ereignis des Jahres hier in St. Ingbert. Wir wünschen Ihnen weiter viel Erfolg und alles Gute“, beglückwünschte er den legendären Grillmeister. Ortsvorsteherin Irene Kaiser gratulierte mit einer besonderen Geschichte. Sie kennt Josef Altmeier bereits aus der Grundschule. „Später sahen wir uns regelmäßig im Bus. An der Haltestelle Rathaus hieß es immer: ‚Der Schleppi muss jetzt aussteigen!‘“. Auch Beigeordneter Markus Schmitt schwelgte in Erinnerungen: „Hier habe ich meinen ersten Gammler gegessen und danach habe ich jede einzelne Wurst genossen.“

Eine Jubiläumspause kennt Schleppi nicht. „Dreht die Würste richtig um“, ruft er den Frauen am Grill zu, als er selbst zum Foto parat stehen soll. Er ist wirklich Kult in St. Ingbert, an der Bude ist eigentlich immer etwas los. Ein gebürtiger St. Ingberter, der seit langer Zeit mit seiner Frau in Landau wohnt, kam zu einem Ausflug extra auf eine Currywurst in die Mittelstadt: „Wir kommen oft einfach so nach St. Ingbert, um eine Wurst zu essen und zu bummeln. Die Curry-Soße beim Schleppi ist einfach einmalig! Nun freuen wir uns, dass wir heute zufällig diesen besonderen Tag getroffen haben und gratulieren herzlich“, lachten sich die Eheleute.

Foto: Giusi Faragone

Frederik Hartmann

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