igb.rundschau.saarland
Rundschau-HeaderAdd

Preisverleihung 2023 der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung

Die Rundschau St. Ingbert

Die Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung hat zum sechsten Mal ihre sehr hochdotierten Förderpreise 2023 an zwei besonders begabte junge Menschen aus den Bereichen Medizin und Klassische Musik verliehen. Damit hat die Stiftung nun 17 junge Talente mit mehr als 300.000 € im Saarland gefördert. 30.000 Euro gingen an Dr. Julian Hövelmann (Medizin) und 20.000 Euro an Martina Rommel (Klassische Musik)

Was beeindruckte die Jury bei den beiden Ausnahmetalenten?

Dr. Julian Hövelmann, geb. 1992, studierte Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule in Hannover (MHH) und beendete sein Studium im November 2019. Seine Promotion zum Dr. med. schloss er mit „magna cum laude“ ab. Seit Anfang 2020 absolviert er seine Facharztweiterbildung im Bereich der Inneren Medizin und Kardiologie in der Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Böhm am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS). Auslandsaufenthalte speziell in Südafrika und weitere Auszeichnungen sowie Stipendien unterstreichen seine besonderen Leistungen. Sein aktueller Forschungsschwerpunkt ist die Risikostratifizierung von Patientinnen mit einer peripartalen Kardiomyopathie (PPCM). Bei der PPCM handelt es sich um eine zum Ende der Schwangerschaft und in den ersten Monaten nach der Entbindung auftretende Form der Herzschwäche. Sein Forschungsziel ist es, neue Biomarker zur Vereinfachung der Diagnosestellung sowie der Risikostratifizierung der PPCM zu etablieren. In dem durch die Hans- und-Ruth-Giessen-Stiftung geförderten Projekt plant er, das inflammatorische Plasmaproteom von Patientinnen mit PPCM vergleichend zu anderen Formen von Herzmuskelerkrankungen sowie gesunden postpartalen Frauen zu charakterisieren.

Den Forschungspreis möchte Herr Dr. Hövelmann nutzen, um seine begonnenen Forschungsprojekte in der Klinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin am UKS fortzuführen und langfristig eine eigene Nachwuchsarbeitsgruppe zu etablieren.

Martina Rommel, geb. 2000 in Homburg, studiert bei Prof. Thomas Duis Klavier im Bachelorstudiengang an der Hochschule für Musik in Saarbrücken. Ihr musikalischer Werdegang begann mit sechs Jahren in der Kulturschule ELFE e.V. in Saarbrücken bei Frau Svetlana Giventar. Ab 2014 nahm sie Unterricht bei der Klavierpädagogin Frau Jelena Semenenko in Lebach. Bereits im Kindesalter wusste

Martina Rommel, dass es ihr Wunsch und Ziel ist, am Klavier zu musizieren und die Musik mit den Menschen zu teilen und sie zu inspirieren. Sie konzertiert als Solistin durch Deutschland, Frankreich, Österreich und Italien und ist Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe.

Durch die Unterstützung der Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung möchte die Musikerin ihr Masterstudium an einer deutschen oder ausländischen Hochschule weitgehend finanzieren und sich bei einer weiteren international renommierten Persönlichkeit an ihrem Instrument sowohl interpretatorisch als auch technisch profilieren. Parallel dazu möchte sie sowohl an Meisterkursen bei Professor*innen weltweit sowie an renommierten Wettbewerben teilnehmen.

Wie werden die Preisträger ausgewählt?

Kuratorium und Vorstand des Trägers nutzen die Expertise von Fachleuten aus den genannten Bereichen und Institutionen. Die Vorschläge werden über die Institutionen an das Kuratorium herangetragen. Die Stiftung möchte aufwändigere Vorhaben unterstützen, etwa einen Auslandsaufenthalt, die Erarbeitung eines Projektantrags oder ergänzende Maßnahmen im Rahmen eines Forschungsvorhabens. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt steht eine Förderung besonders begabter Studierender und von Vorhaben in der Promotions- oder PostDoc-Phase an den Saarländischen Hochschulen im Vordergrund.

Die Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung

Die gemeinnützige Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung wurde anlässlich des 90. Geburtstages von Hans Giessen († 03.05.2017) am 26. Februar 2017 gegründet, um besonders begabte junge Menschen in den Bereichen Naturwissenschaften, Medizin und klassische Musik zu fördern. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt im Saarland, mit dem sich Hans Giessen sehr verbunden fühlte: „Hier habe ich meinen beruflichen Erfolg begründet und deshalb sollten junge Menschen aus dieser Region davon profitieren.“

Die Förderentscheidungen werden vom Kuratorium der Stiftung (Prof. Thomas Duis, Ehemaliger Rektor der Hochschule für Musik Saar | Dr. Hanspeter Georgi, Minister für Wirtschaft und Arbeit a. D. | Prof. Dr. Volker Linneweber, Präsident der Universität des Saarlandes a. D. | Prof. Dr. Judith Harrer-Haag, apl. Professorin RWTH Aachen) vorbereitet und vom Vorstand des Trägers der Stiftung (Franz J. Abel, Mathias Beers, Wilhelm Burgemeister) getroffen. Dabei nutzen Kuratorium und Vorstand des Trägers die Expertise von Fachleuten aus den genannten Bereichen und Institutionen. Die Vorschläge werden über die Institutionen an das Kuratorium herangetragen. Die Stiftung möchte aufwändigere Vorhaben unterstützen, etwa einen Auslandsaufenthalt, die Erarbeitung eines Projektantrags oder ergänzende Maßnahmen im Rahmen eines Forschungsvorhabens. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt steht eine Förderung besonders begabter Studierender und von Vorhaben in der Promotions- oder PostDoc-Phase an den Saarländischen Hochschulen im Vordergrund.

Hans Giessen war 1979 Gründungsmitglied des Rotary Clubs St. Ingbert. Seither war er Aktives Mitglied dieses Clubs und gemeinsam mit seiner im Jahre 2011 verstorbenen Ehefrau Ruth in diesem Club tief verwurzelt.

Über fast vier Jahrzehnte hat Hans Giessen somit die engagierte Arbeit des Rotary Clubs St. Ingbert in seinen vielfältigen einem Serviceclub obliegenden Bereichen miterlebt und mitgestaltet. In dieser Zeit sind viele intensive persönliche Freundschaften zu seinen rotarischen Freunden in St. Ingbert entstanden. Es lag für ihn somit nahe, seine über Jahre gewachsene Stiftungsidee den St. Ingberter Rotariern anzuvertrauen. Dabei hat Hans Giessen als konkreten juristischen Träger der Stiftung den Gemeinnützigen Verein der Freunde Rotary St. Ingbert e.V. bestimmt.

Die Gremien des Trägers führen die Stiftung in vollem Umfang ehrenamtlich. Das Stiftungsvermögen wird somit in keiner Weise mit Personalkosten belastet, sondern steht mit Ausnahme geringer Sachkosten in voller Höhe für den Stiftungszweck zur Verfügung.

Konkreter Ansprechpartner in allen Fragen der Stiftung ist derzeit der St. Ingberter Rotarier Notar a. D. Wilhelm Burgemeister, der auch bereits zu Lebzeiten von Hans und Ruth Giessen die Umsetzung deren Stiftungsidee begleitet hat.

Foto: © Hans-und-Ruth-Giessen-Stiftung

Barbara Hartmann

Kommentar abgeben

Die Rundschau St. Ingbert