Mit Erteilung der Baugenehmigung zur Sanierung der historischen Baumwollspinnerei, als Standort für das zukünftige Albert-Weisgerber-Museum und Sitz der Stadtverwaltung, ist ein wichtiger Meilenstein im Projektablauf erreicht. Projektsteurer Rainer Bastian fasst den Projektstand zusammen: „Nach rund 2 Jahren ausführlicher, theoretischer Planung und entsprechenden Abstimmungen, beginnt nun die praktische Umsetzung.“
Derzeit werden Vorbereitungen rund um das Areal getroffen: Im ersten Schritt reist ein Bagger das alte Trafogebäude zwischen der Baumwollspinnerei und der angrenzenden Schule ab. Im Nachgang erfolgt die Sortierung der Baustoffe und das Recycling. Dieser Abbruch schafft Platz für die weiteren anstehenden Maßnahmen: Es erfolgt die Untersuchung des Bodens auf evtl. Kampfmittel, wie bei jedem Bauprojekt. Nachdem die Kampfmittelsondierer grünes Licht gegeben haben, folgen Erdarbeiten im Außengelände. Das Gelände wird so eingerichtet, dass Ende des Jahres die Baustelleneinrichtung und der Aufbau eines Gerüstes für die Baumwollspinnerei erfolgen kann.
Parallel bereitet der Projektsteurer die Ausschreibungen und Vergaben für die weitere Sanierung vor.
Die Sanierung im Inneren des historischen Gebäudes startet zu Beginn des Jahres 2025.
Der Beigeordnete für nachhaltige Stadtentwicklung Markus Schmitt bezeichnet den Abriss des Trafo-Hauses als wichtigen Tag für St. Ingbert: „Wir bauen an diesem Standort nachhaltig. Ein bestehendes Gebäude wird erhalten, dadurch sparen wir massiv CO² ein. Zudem entsteht ein neues Stadtquartier mit viel Grün, was zu einer Steigerung der Lebensqualität führt. Der Erste Teil war die Musikschule in der JVA, dem folgt die Baumwollspinnerei und weitere Entwicklungen im Quartier werden folgen.“
Die Stadt St. Ingbert sieht in der Sanierung der denkmalgeschützten Baumwollspinnerei einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung des kulturellen Erbes und zur städtebaulichen Weiterentwicklung.
Zum Projekt Baumwollspinnerei:
Das Projekt ist ein zentraler Bestandteil der städtebaulichen Weiterentwicklung und wird ein neues, attraktives Stadtquartier schaffen, das die Innenstadt von St. Ingbert sowohl baulich als auch optisch aufwerten wird. Mit der geplanten Neunutzung wird nicht nur ein bedeutendes Industriedenkmal erhalten, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur kulturellen und administrativen Infrastruktur der Stadt geleistet. Zudem werden 6 Außenstandorte der Verwaltung an einem Standort zusammengefasst. Durch die Weiternutzung der Baumwollspinnerei wird eine sehr hohe Menge an sogenannter “grauer Energie“ eingespart, die in der massiven Bausubstanz gespeichert bzw. gebündelt ist (ca. 15.000 Tonnen Mauerwerk / Beton; ca. 220 Tonnen Stahlguss). Die geplanten Kosten für den Umbau betragen zurzeit rund 46 Millionen. Als Nutzungsdauer des Gebäudes sind mindestens 50 Jahre vorgesehen.
Bild: G. Faragone