„Halbblut“ – Karl-May-Freilichtbühne Mörschied

Proben, Premiere und Spielzeit
Seit Anfang Juni nun stehen die 14 Hauptdarsteller auf der Bühne und machen Stellproben, üben ihre Texte, besprechen Choreografie von Kampf- und Reitszenen. Regisseur und Textbuchautor Marcel Gillmann koordiniert und korrigiert und übernimmt auch im aktuellen Stück traditionell die Rolle eines Bösewichts. Nach dem zweiwöchigen Hauptdarsteller-Training kommen dann an die 30 Statisten dazu, die den einzelnen Bildern eine lebendige Würze verleihen. Das diesjährige Stück „Halbblut“ nach dem gleichnamigen Roman von Karl May verspricht wieder viel Wild-West-Romantik um die Hauptfiguren Winnetou und Old Shatterhand, spannende Kampfszenen, wilde Ritte aber auch Humor und Romantik und selbstverständlich auch den für Mörschied bekannten Rumms der Pyrotechnik.

Premiere wird am 24. Juli gefeiert, abends um 20:15 Uhr mit einer bereits jetzt bis auf wenige Sitze ausverkauften Vorstellung. Am 25. Juli folgt gleich die erste Sonntagsvorstellung um 15:00 Uhr. Die Saison läuft durch bis zum 29. August, jeweils samstags um 20:15 Uhr und sonntags um 15:00 Uhr. Auch zwei Freitagsvorstellungen konnten möglich gemacht werden: 17. und 24. Juli, Start jeweils um 20:15 Uhr.
Die Organisatoren melden bereits mit Bekanntwerden der Saison-Genehmigung eine rege Buchungstätigkeit für Tickets. Es lohnt sich also, entweder über die Homepage der Freilichtbühne www.karl-may-moerschied.de oder über www.ticket-regional.de sich seine Tickets zu sichern. Dabei sollte man jedoch unter „Halbblut Corona Edition“ suchen, da dort die neue Ticketbuchung geregelt ist.

Ticketsystem und Hygieneregeln
Für die Saison 2021 waren bereits 2020 Termine im elektronischen Ticketsystem fixiert, die durch die Corona-Sperre im Frühjahr zur Disposition standen. Im Normalfall besteht direkt nach Bekanntwerden einer neuen Saison eine rege Nachfrage nach Tickets, da sich die Karl-May-Spiele in Mörschied einer hohen Beliebtheit erfreuen. Corona sorgte auch hier für Aufwand, da Terminverschiebungen und Umbuchungen organisiert und kommuniziert werden mussten. Für die Verwaltung eine Herausforderung, für Fans kein Problem. Einige sogar spendeten die Beträge ihrer gekauften Tickets. Dafür bedankt sich die Vorstandschaft der Mörschieder Freilichtbühne aufs Herzlichste. Denn es ist ein Verein, der hinter dieser großartigen Freilichttheater-Show steckt, die sich nun schon seit mehr als 30 Jahren einer immer größer werdenden Besucherzahl erfreut. In Corona-Zeiten allerdings können wohl keine Besucherrekorde wie in den Vorjahren gebrochen werden, wo am Saisonende mehr als 13.000 Zuschauer bilanzieren konnte.

Das von den Organisatoren der Freilichtbühne entwickelte und auch genehmigte Hygienekonzept lässt pro Vorstellung lediglich 350 Personen zu. Die Tribüne, die im Normalfall gut 1.000 Sitzplätze bietet, wurde so unterteilt, dass vor und hinter jeder Sitzreihe jeweils eine frei bleibt. Maximal können zehn Plätze zusammenhängend für einen Hausstand gebucht werden. Alexander Klein, Marketingchef der Freilichtbühne dazu: „Die Sorge für Gesundheit und Wohlergehen der Zuschauer, Darsteller und Helfergruppen haben wir in den Vordergrund gestellt. Wir wollen nicht nur dazu beitragen, unseren Gästen Freude zu bereiten und ein wenig Normalität in den von Gesundheitssorge geprägten Alltag bringen, sondern wollen mit unserem Konzept auch Nachhaltigkeit erzeugen, so dass die Bühne auch in Zukunft ein Ausflugsziel darstellt, wo man Sorgsamkeit und Verlässlichkeit erwarten kann.“

Das Hygienekonzept ist auf der Homepage der Freilichtbühne veröffentlicht: www.karl-may-moerschied.de. Hier kann man genau nachlesen, welche Erfordernisse ein Besuch im Wilden Westen im Hunsrück mit sich bringt. Grundsätzlich gilt: Wer seine medizinische Mund-Nase-Maske aufsetzt, der ist schon mal auf dem richtigen Weg.

Blutsbrüder für immer – eine Dankeschön-Saison
Karl May hat sie zusammengebracht und gemeinsam werden sie auch ihre letzte Saison in ihren legendären Rollen spielen. Arnd Limpinsel, der die Karl-May-Festspiel-Idee vor mehr als 30 Jahren aus seiner Hamburger Heimat in den Hunsrück gebracht hat, wird sich ein letztes Mal in Winnetou verwandeln, die Rolle, die er als erster in Mörschied verkörpert hat. Über 15 Jahre spielte er jeden Sommer den edlen Apatschenhäuptling. In die Rolle des Old Shatterhand hatte sich an seiner Seite schon früh Hans-Joachim Klein gespielt. Auch ein Mann der ersten Stunde bei der Freilichtbühne Mörschied. Der rehbraune Lederanzug wurde sein Markenzeichen – und seine Boots, die, wie er selbst betont, ihn bis zu seiner letzten Vorstellung begleiten werden. Keiner war weltweit länger Old Shatterhand auf einer Freilichtbühne als „Hansi“ Klein, der gleichzeitig auch der 1. Vorsitzende des Freilichtbühnen-Vereins ist. Und seit mehr als 30 Jahren sind diese Beiden Blutsbrüder auf der Bühne und echte Freunde im Privatleben.

Vor zwei Jahren mussten die Mörschieder Karl-May-Freunde um die Gesundheit von Arnd Limpinsel bangen. Ein Stammzellenspendenaufruf war erfolgreich und nun möchte Limpinsel Dankeschön und zugleich Adieu sagen: mit seiner Traumrolle als Winnetou an der Seite seines Freundes und Blutsbruders „Hansi“ Old Shatterhand. Auch dieser hat nach so langer Zeit seinen aktiven Bühnenabschied verkündet, und zwar an der Seite seines ersten Winnetou. Adieu Charly!

„Halbblut“ ist nicht nur wegen der interessanten und vielversprechenden Story ein Muss für jeden Fan der Karl-May-Spiele, sondern auch letzte Gelegenheit, das Duo Arnd Limpinsel als Winnetou und Hans-Joachim Klein als dienstältesten Old Shatterhand live auf der Bühne zu sehen.