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Umweltminister Jost besucht die Stadtwerke St. Ingbert

Ausreichend Grundwasser für St. Ingbert

Masterplan zur Versorgung der Zukunft im Umweltministerium in Arbeit

Die Rundschau St. Ingbert

Die Mittelstadt St. Ingbert befindet sich im Wesentlichen innerhalb des Grundwasserkörpers „Buntsandstein des Ostsaarlandes“ (GWK 06, vgl. Karte). Der Hauptgrundwasserleiter dieses Grundwasserkörpers setzt sich aus den Schichten des Mittleren Buntsandsteins (Erdzeitalter der Trias) zusammen, die überwiegend aus porösen Sandsteinen bestehen.

Für den Grundwasserkörper „GWK 06“ ergibt sich eine Grundwasserneubildungs- rate von insgesamt rund 41 Millionen Kubikmeter pro Jahr. Die mittleren Grundwasserentnahmen der letzten fünf Jahre aus allen Einzugsgebieten in diesem Grundwasserkörper beliefen sich auf ca. 25 Mio. m³/a.

Für die öffentliche Wasserversorgung ist das nutzbare Dargebot – also die Grundwassermenge, die ökologisch, technisch und wirtschaftlich auf Dauer nutzbar ist – die entscheidende Größe zur nachhaltigen und dauerhaft sicheren Bereitstellung der benötigten Trinkwassermengen. „Die gesamte jährlich neugebildete Grundwassermenge liegt dabei derzeit überall im Saarland deutlich über dem nutzbaren Dargebot, das für die öffentliche Wasserversorgung betrachtet wird“, so der für den Wasserschutz im Saarland zuständige Minister für Umwelt und Verbraucherschutz, Reinhold Jost.

Innerhalb der Gemeindegrenze von St. Ingbert existieren insgesamt vier Wassergewinnungsgebiete. In ihnen beträgt das nutzbare Grundwasserdargebot, das unter Beachtung ökologischer Randbedingungen ermittelte wird, insgesamt etwa 6,7 Mio. m³/a.

Nachfolgende Tabelle zeigt das Grundwasserdargebot sowie das nutzbare Grundwasserdargebot der vier Gewinnungsgebiete innerhalb der Gemeindegrenze von St. Ingbert.

GewinnungsgebieteGW-DargebotNutzbares
GW-Dargebot
KennnummerName
SO11St. Ingbert-Ost5.185.000 m³/a3.610.000 m³/a
SO12St. Ingbert-West2.573.000 m³/a1.800.000 m³/a
SO13St. Ingbert-Oberwürzbach1.129.000 m³/a790.000 m³/a
SO14St. Ingbert-Hassel750.000 m³/a525.000 m³/a
  9.637.000 m³/a6.725.000 m³/a

„Über eine nachhaltige Nutzung des Grundwassers und auch über die eindeutigen Vorgaben des saarländischen Wasserrechts wird sichergestellt, dass die Wasserressourcen im Gemeinwohlinteresse bewirtschaftet und vor einer übermäßigen Nutzung geschützt werden“, so Minister Jost. Um genau das zu gewährleisten, können Monitorings durchgeführt bzw. entsprechende Gutachten beauftragt werden. Dadurch konnte bis heute nachgewiesen werden, dass eine Veränderung der Vegetationsstrukturen im Bereich der Grundwasserförderung von St. Ingbert nicht festzustellen ist, d.h. die Niederschlagsmengen im Winterhalbjahr sind bis jetzt ausreichend, um den „GWK 06“ regelmäßig wieder aufzufüllen. Die Grundwasserneubildung ist ein wichtiges Maß für die natürliche Regenerationsfähigkeit der Grundwasserressourcen. Sie erfolgt großräumig im Wesentlichen aus dem bei Niederschlag sich bildenden Sickerwasser und findet im Winterhalbjahr statt. „Dann fallen bei uns im Saarland langanhaltende ergiebige Niederschläge, die in den Boden eindringen und nach Sättigung die Grundwasserkörper auffüllen“, so Jost.

Die jährlich ermittelten erneuerbaren Wasserressourcen (Niederschlag, Verdunstung sowie Zuflüsse und Abflüsse) bilden die Grundlage, um im langjährigen Mittel das potentielle Wasserdargebot zu bestimmen und eine Aussage zu den Wasservorräten treffen zu können. In Abhängigkeit von Niederschlag und Wasserbedarf schwanken sowohl die Grundwasserneubildung als auch Entnahmemenge jährlich in gewissen Grenzen. Deshalb sind im Zusammenhang mit der Ermittlung des sogenannten Grundwasserdargebots, also der Menge an Grundwasser, die maximal auf Dauer zur Nutzung zur Verfügung steht, langjährige Betrachtungen notwendig. Dazu werden der mengenmäßige aber auch der chemische Zustand des Grundwasserkörpers anhand von Messstellen durch das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) regelmäßig überwacht.

Die Nutzung möglichst unbeeinträchtigten Grundwassers für die öffentliche Wasserversorgung ist einer der tragenden Gründe für die öffentlich-rechtliche Bewirtschaftung des Grundwassers. Zur Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung fördern die Stadtwerke St. Ingbert GmbH zurzeit an 10 Brunnen Grundwasser zutage.

Nachfolgende Tabelle beinhaltet die Entnahmemengen der Stadtwerke St. Ingbert GmbH aus den 10 Brunnen im Jahr 2020

Name des BrunnensEntnahmemengen 2020                              
Ro II173.852 m³/a
Ro III255.000 m³/a
R 3493.392 m³/a
R 4216.288 m³/a
Brunnen A219.208 m³/a
Au 131.461 m³/a
Au 262.466 m³/a
Au 381.806 m³/a
Au 485.476 m³/a
Brunnen B513.638 m³/a
                            2.132.587 m³/a

Die Versorgung der Allgemeinheit mit Trink- und Brauchwasser, obliegt der Stadt St. Ingbert als Träger der Daseinsvorsorge. Die Stadtwerke GmbH sorgen dafür, dass die Wasservorkommen weitreichend gesichert werden und daneben auch die erforderliche Infrastruktur Aufrecht erhalten bleibt.

 „Die Grundversorgung mit Trinkwasser ist die zentrale gesellschaftliche, Generationen übergreifende Aufgabe der Zukunft im Sinne der Daseinsvorsorge“, so Umweltminister Reinhold Jost.

Um auch in Zukunft weiter eine hohe Qualität der Wasserversorgung gewährleisten zu können, wird im Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz aktuell ein Masterplan „Zukunftssichere Wasserversorgung im Saarland 2040“ im Hinblick auf die erwarteten zentralen Herausforderungen erarbeitet; dazu gehören der Klimawandel aber auch steigende Umwelteinflüsse und -anforderungen. Die Wasserversorgung, die auf den täglichen Spitzenverbrauch ausgelegt ist, steigt bei extrem hohen Temperaturen und kann zukünftig im Zusammenhang mit dem Klimawandel über dem heutigen Spitzenverbrauch liegen. Daher ist der Ausbau von Verbundsystemen von großer Bedeutung für die perspektivische Sicherstellung der Wasserversorgung.

Die Wasserversorgung im Saarland ist gut aufgestellt. Um diesen Standard zu halten, muss die Wasserwirtschaft sich allen Herausforderungen stellen. Grundvoraussetzung dafür ist eine vorsorgende wasserwirtschaftliche Planung.

Grundwasserkörper GWK 06, St. Ingbert
Grundwasserkörper GWK 06, St. Ingbert

Redaktion Rundschau

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