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Der Leseweltrekordler in St. Ingbert

Die Rundschau St. Ingbert

 
 

Stefan Gemmel begeistert Eingangsklassen des AMG 
 

Frohgemut und optimistisch („doppelt geimpft und einmal geduscht“), so trat er 
auf, der mehrfache Leseweltrekordler Stefan Gemmel. Bibliotheksleiterin Karin  
Mostashiri und ILF-Sprecher Jürgen Bost konnten in der St. Ingberter  
Stadtbücherei den an der Mosel lebenden Kinder- und Jugendbuchautor als  
bereits vertrauten Gast begrüßen. Stefan Gemmel war auf Einladung des  
Friedrich-Boedecker-Kreises an die Saar gekommen war, um 52 Mädchen und  
Jungen aus den Klassen 5a und 5c des Albertus-Magnus-Gymnasiums in  
Begleitung ihrer Lehrerinnen Rosanna Zahler und Bärbel Zinsmeister einen  
äußerst vergnüglichen Vormittag zu bieten.  
Er begrüßte artig „alle Leseratten und Bücherwürmer“ und erzählte  
pointenreich von seiner Entwicklung vom Nichtleser ( „Ich dachte immer, dicke 
Schinken wären nichts für Vegetarier“) über den Bücherfreund zum gefeierten  
Autor. Für sein Bücher und die spezielle Form seiner Leseförderung wurden ihm 
schon viele Auszeichnungen und Preise zuteil vom Bundesverdienstkreuz bis  
zur Verleihung des Ehrentitels „Lesekünstler des Jahres“. 2012 schaffte er mit  
5400 Zuhörern die ins Guinnessbuch eingetragene größte Lesung eines  
einzelnen Autors und bewältigte 2015 mit 82 Lesungen in 13 Tagen die  
schnellste Autorenlesereise durch Deutschland. 
Mit vollem Körper- und Stimmeinsatz, variantenreich erzählend und lesend,  
flüsternd, gestikulierend, aber auch hauchend und forcierend führte er sein  
Publikum in die Welt seines aktuellen Titels „Lucas und der Zauberschatten“  
ein. In Lucas‘ Klasse gibt es eine Mutprobe, bei der jeder Schüler mitmachen  
muss. Er soll im Elektronikmarkt eine teure Musikbox stehlen, doch während er  
zögert, taucht ein seltsamer alter Mann auf, der behauptet, Schüler des großen  
Zauberers Merlin zu sein. Kunstvoll verflochten sind die beiden  
Handlungsstränge: Eine Zeitreise ins mittelalterliche Reich des Königs Artus  
und die Entwicklung eines Plans, wie Lucas den Gruppendruck und das  
Mobbing stoppen kann.  
Es blieb noch viel Zeit für ein Nachgespräch, das die Aufmerksamkeit vor allem 
auf die Bedeutung des örtlichen Buchhandels und die Arbeit des Illustrators  
Timo Grubing lenkte. Schnell durch eine Gegenfrage abgehandelt wurde die  
Frage, ob man vom Bücherschreiben leben könne: „Sehe ich tot aus?“.  
Selbstverständlich gab es auch noch Autogrammkarten für alle, und am Ende  
stand das eindeutige Urteil: So macht Leseförderung wirklich Spaß. 

Frederik Hartmann

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