Geboren wurde Elisabeth Weinheimer am 19. Januar 1921 in Güdingen. Bis zum 14. Lebensjahr besuchte sich die Volksschule, dann musste sie auf die Haushaltungsschule der Ursulinen, eine katholische Mädchen-Berufsschule, in Saarbrücken wechseln. Dort herrschte ein strenges Regiment und nur in den Ferien durften die Mädchen nach Hause zu ihren Eltern.
Nachdem diese Einrichtung 1938 von der damaligen Regierung geschlossen wurde, besuchte sie eine private Handelsschule. Sie lernte fleißig Stenographie und Schreibmaschine schreiben, weil sie gerne nach ihrem Abschluss im Büro arbeiten wollte. Gute Kräfte wurden damals bei den Behörden dringend gesucht und so übte sie ehrgeizig. Tatsächlich stellte sie sich bei dem damaligen Reichsstatthalter des Gaus Westmark vor und wurde angenommen.
Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde sie nach Erfurt in Thüringen evakuiert, ein Jahr später dann in die Region Mainfranken. Dort wurde Elisabeth Weinheimer – wie so Viele andere auch – dienstverpflichtet und arbeitete im „freiwilligen“ Arbeitsdienst in der Rüstungsschmiede Rheinmetall Borsig AG in Sömmerda.
Nach ihrer Rückkehr nach Saarbrücken im Jahr 1942 waren viele Männer an der Front und so mussten die Frauen ihren Dienst übernehmen. So kam die junge Frau zu der weiblichen Kriminalpolizei und arbeitete anfangs eng mit den Fürsorgestellen zusammen. Als eine eigene Dienststelle in St. Ingbert eingerichtet wurde, trat sie hier ihren Dienst als einzige weibliche Kriminalbeamtin unter lauter Männern an. Nach dem Krieg besuchte sie die Polizeischule und wurde unter dem damaligen Innenminister Edgar Hector offiziell in den Polizeidienst übernommen.
Mit ihrem Ehemann zog sie dann nach St. Ingbert. Leider verstarb ihr Mann schon vor vielen Jahren und so nahm die resolute Dame ihr Leben selbst in die Hand. Bis zu ihrer Pensionierung 1981 war sie als Polizeihauptmeisterin bei der St. Ingberter Kriminalpolizei tätig.
Zum 102. Geburtstag überbrachte die Ortsvorsteherin Glückwünsche der Stadt an die Gratulantin. Für den Saarpfalz-Kreis gratulierte Ulrike Mauß.
Bild: G. Faragone
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