igb.rundschau.saarland
Rundschau-HeaderAdd

Unkomplizierte Beratung zu wichtigem Thema – Die Vorsorgeverfügung

Die Rundschau St. Ingbert

„Des Menschen Wille ist sein Königreich“, so bringt Mike White, Leiter des Geschäftsbereiches Familie, Soziales und Integration, das Thema Vorsorgeverfügung auf den Punkt. Es kann jeden Menschen jeden Alters treffen: Ein schwerer Unfall oder ein Schlaganfall können von einer Sekunde auf die andere alles ändern. Im Alter kommen schleichende Veränderungen hinzu, die ebenfalls dazu führen können, dass man nicht mehr selbst entscheiden kann, wie die medizinische Versorgung, die Betreuung, die Unterkunft und vieles mehr erfolgen soll. „Beim DRK-Rettungsdienst gehören solche Entscheidungen zum Tagesgeschäft. Aber im Rettungswagen ist es meist zu spät, sich darüber Gedanken zu machen“, berichtet Frederik Klein, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes St. Ingbert e.V.

Das Thema Vorsorgeverfügung, Patientenvollmacht und Betreuungsverfügung geht also jeden etwas an. Und jeder, ob 18 oder 98, sollte sich Gedanken dazu machen und seinen Willen festhalten. Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen diesen Begriffen? Welche Folgen hat eine Verfügung oder Vollmacht? Was genau kann ich festlegen? Und was kann ich selbst bestimmen, wenn es um meinen Tod geht?

Zu diesem Thema bieten der DRK-Kreisverband St. Ingbert und die Stadt St. Ingbert nun kompetente Beratung an. Künftig lädt Annelie Faber-Wegener, Leiterin DRK-Betreuungsverein, im ehemaligen Karlsbergsaal in der Kohlenstraße zu Beratungsgesprächen ein. In diesem geschützten Raum, der stadtnah gelegen und gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, gute Parkmöglichkeiten bietet und zudem barrierefrei ist, kann sich jeder St. Ingberter Bürger kompetent und sensibel zu diesem Thema beraten lassen. Zusätzlich bietet Frau Faber-Wegener Beratung zu allen Angeboten des DRK an, wie z. B. den Hausnotruf, Essen auf Rädern u.v.m. Dazu zählen auch Informationen zur „Notfalldose“: In dieser roten Dose können alle medizinischen Informationen über eine Person hinterlegt werden. Wenn der Rettungsdienst vor der Tür steht, erkennt er an einem Hinweisschild sofort, wo die Dose aufbewahrt wird. Weitere Informationen zur Notfalldose unter: https://www.kv-st-ingbert.drk.de

Wenn alles geregelt ist, kann man ganz beruhigt sein

„Wir finden gemeinsam heraus, was die Leute sich wünschen. Wir leiten sie durch den bürokratischen Wust an Formularen und halten den ganz persönlichen Willen der Menschen fest – und das alles kostenlos!“, erklärt sie. „Ich freue mich, dass wir mitten in St. Ingbert nun ein solches Angebot haben, das beim Anwalt viel Geld kostet“, freut sich Mike White. Testaments- und Finanzberatung ist allerdings vom Angebot ausgenommen, damit muss ein Notar beauftragt werden. Aber hierzu gibt es Tipps bei der Beratungsstelle. Die Termine werden vorab telefonisch oder per E-Mail vereinbart, damit jeder, egal ob Rentner, Student oder Berufstätiger, seinen Wunschtermin (auch in den frühen Abendstunden) erhält – ganz flexibel, individuell und niederschwellig.

Die ehrenamtliche Beigeordnete für Soziales und Integration, Christina Wieth, spricht aus eigener Erfahrung: „Ich betreue gerade eine Frau, die ins Heim muss und keine Familie hat. Sie hat nichts vorab geregelt und kann ihre Wünsche nicht mehr äußern. Das ist für mich als Betreuerin extrem schwierig“, erzählt sie. Das bestätigt auch Hans Bur, Vorsitzender des Seniorenbeirats: „Vielen Senioren ist nicht klar, dass sie ihren Willen schriftlich niederlegen müssen, damit er rechtsgültig ist“, betonte er abschließend.

Beratungsstelle DRK
Kohlenstr. 13, 66386 St. Ingbert
Terminvereinbarung:
Tel.: 06894/100 214
https://www.kv-st-ingbert.drk.de/

Foto: Giusi Faragone

Frederik Hartmann

Kommentar abgeben

Die Rundschau St. Ingbert