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Hausmusikkreis verabschiedet sich mit wunderbarem Konzert

Die Rundschau St. Ingbert

Alles hat seine Zeit – so auch der 1955, also vor 68 Jahren gegründete Hausmusikkreis unter Leitung des jetzigen Dirigenten und Musikers Helmut Haag. Die Freude an der Musik stand in all den Jahren im Vordergrund, sowohl bei den Musikern als auch bei den Zuhörern. Die regelmäßigen Sommer- und Adventskonzerte waren in St. Ingbert legendär und immer gut besucht.

Sein Abschiedskonzert hat der Hausmusikkreis nun in der Christuskirche gegeben. Etwa zwei Stunden herrlichster Klänge von Valentin, Haydn, Stamitz, Mozart und Sibelius im Teil mit den klassischen und romantischen Werken. „Als beim erhabenen Andante festivo von Sibelius die Kirchenglocken läuteten, hatte ich eine Gänsehaut, so schön war es“, schwärmte eine Zuhörerin. Danach gingen die Musiker zu leichterer Muse mit Tangos, Walzer usw. über und erinnerten damit an das beliebte „Sommerliche Musizieren“. „Nun bin ich nicht nur berührt, sondern auch beschwingt“, leitete Ortsvorsteherin Irene Kaiser ihre Lobesrede für das Orchester und Helmut Haag ein und unterstrich: „Es war die Liebe zur Musik sowie die musikalische Begeisterung, die alle musikalischen Talente hier über so viele Jahre zusammengeführt und zusammengeschweißt hat. Das konnten wir alle heute sehr deutlich spüren!“ Marika Flierl, Leiterin der Biosphären-VHS, fasste die Genese des Hausmusikkreises so zusammen: „Der Hausmusikkreis ist zusammen mit der kleinen bühne seit vielen Jahrzehnten in St. Ingbert verankert und hat zur Erfolgsgeschichte des Kultur- und Bildungsangebots in unserer Biosphärenstadt beigetragen.“

Literarische Texte passend zu den Musikstücken

Die Eheleute Ursula Ochs-Steinfeld und Albrecht Ochs gaben dem Konzert durch zu den Musikstücken passende Texte aus dem 18. und 19. Jahrhundert einen literarischen Rahmen. In gewohnt lockerer und fröhlicher Art erläuterte Helmut Haag die meisten Werke durch eine Einführung oder eine Anekdote und dirigierte mit Leidenschaft und Schwung Lieder wie „Plaisir d’Amour“ und den einen oder anderen Ohrwurm. Einen Abschiedsempfang gab es nicht. Mit den Worten: „Nun wollen wir in dieser schönen Stimmung nach Hause gehen“, setzte der 78-jährige Helmut Haag den Schlussakkord unter das Wirken des Hausmusikkreises. Jedoch nicht ohne eine Überraschung: Albrecht Ochs trug zum Abschluss noch ein Gedicht vor, dass der St. Ingberter Poet Manfred Kelleter 2007 anlässlich des „Konzerts für Kaffeehausmusik im Kulturhaus St. Ingbert“ eigens für Helmut Haag verfasst hatte. „Es gab Herzensfreude pur bei dem Lied ‚Plaisir d’Amour‘“, lauten zwei Zeilen aus dem „Dank an Helmut Haag“, der heute so aktuell ist wie vor sechzehn Jahren. Mit stehenden Ovationen bedankte sich das Publikum bei den Musikern des Hausmusikkreises und Helmut Haag für viele Jahre Herzens- und Sinnesfreude.

Foto: Giusi Faragone

Frederik Hartmann

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