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Tag der offenen Tür im Schülerforschungs- und -technikzentrum in St. Ingbert

Die Rundschau St. Ingbert

Das Schülerforschungs- und -technikzentrum (SFTZ) auf dem Areal Alte Schmelz in St. Ingbert lädt zu seinem ersten Tag der offenen Tür ein, und zwar für Samstag, den 7. Oktober. Von 10 bis 15 stellt das SFTZ seine Räume und exemplarisch sein umfangreiches und für Schulen und SchülerInnen kostenfreies Experimentalangebot vor. Im Biologielabor können die Besucher in Stereomikroskopen Details von Pflanzen und Insekten bestaunen, und es wird gezeigt wie DNA-Analyse und PCR (polymerase chain reaction) funktionieren. PCR-Tests kennt jedermann, Experimente zur Polymerase-Ketten-Reaktion sind Bestandteil des Biologie-Lehrplans. Seitens der Schulen gibt es dafür ein sehr starkes und saarlandweites Interesse.

Im Chemielabor können Kosmetika selbst hergestellt werden, es wird gezeigt, wie Kalorien von Lebensmitteln bestimmt werden können.

In der SFTZ-Mechatronik können die Besucher eine kleine Schaltung selbst zusammenlöten, lernen verschiedene Sensoren kennen und können Raumklimadaten mit dem Handy abrufen.

Im Bläse-Saal finden um 11 und um 14 Uhr jeweils zwei Jugend forscht – Kurzvorträge statt. Landeswettbewerbsleiter Wolfgang Thewes berichtet allgemein über die Situation im Saarland und Helen-Patrizia Dell über ihr Projekt Grüner Stahl aus Lebacher Eiern, das im Landeswettbewerb 2023 mit einem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Das kann man sich im Chemielabor anschauen: dort wird Eisenerz durch Direktreduktion mit Wasserstoff in Eisenschwamm umgewandelt. Dieser Eisenschwamm wird im Metallurgie-Labor des SFTZ zu Grünem Stahl erschmolzen. Die Besucher erhalten also einen Einblick in die Zukunft der Stahlindustrie. Ergänzt wird dieser Blick auf die Stahlindustrie durch das Azubi-Mobil von Saarstahl und Dillinger, beide große Unterstützer des SFTZ, auf dem Vorhof des SFTZ, dem MINT-Hof. Der Bus ist mit einem 3D-Drucker, einem Schweißsimulator sowie Anlagen aus dem Bereich Elektrotechnik und Steuerungstechnik (Pneumatik) ausgestattet. Hier können sich die jungen Menschen ein Bild von unterschiedlichen Ausbildungsberufen machen und selbst aktiv werden.

Passend zum Standort Alte Schmelz (historisches Eisenwerk, Montanindustrie) wird am Tag der offenen Tür auf dem SFTZ-Vorhof („MINT-Hof“) Eisen live hergestellt, aber nach einer sehr alten Methode, nämlich in einem keltischen und in einem römischen Rennofen. Die Öfen werden am Vortrag aus Lehm und Ziegeln aufgebaut und am Samstag gegen 6 Uhr gestartet.

In solch einem primitiven Ofen aus Lehm kann die Schmelztemperatur von Eisen nicht erreicht werden; das Ergebnis dieses eisenzeitlichen Verhüttungsprozesses ist, genauso wie zukünftig bei der Direktreduktion von Eisenerz mit Wasserstoff, ein Eisenschwamm, der im historischen Kontext „Luppe“ heißt. Um 15 Uhr ist Abstich der Rennöfen: Ein Schmied entnimmt die rotglühenden Luppen und schmiedet daraus Eisen-Gegenstände.

Informationsangebote gibt es am Tag der offenen Tür über Jugend forscht-Aktivitäten im SFTZ, über Lehrerfortbildungen, über überbetriebliche Zusatzausbildung in Form von Workshops für Auszubildende und über AsAflex (Assistierte Ausbildung flexibel), eine vom MINT-Campus-Partner CJD durchgeführte und von der IHK geförderte Maßnahme, die die Berufsausbildung unterstützt und zur Sicherung des Ausbildungserfolgs beiträgt. Auf dem MINT-Hof informiert die Initiative Alte Schmelz e.V. über die Historie des heute Denkmal-geschützen Ensembles von Industriebauten, und auf dem MINT-Hof werden auch Speisen und Getränke angeboten.

Auf dem Hinweg zum oder auf dem Rückweg vom Schülerforschungs- und -technikzentrum lohnt ein Besuch in der Offenen Jugendwerkstatt (OJW) in der Willy-Voit-Str. 1 . Dort können Jugendliche sich in ihrer Freizeit handwerklich betätigen und Holz- oder Metallgegenstände selbst anfertigen.

Schirmherr dieses Tags der offenen Tür ist Universitätspräsident Prof. Dr. Manfred Schmitt, der zur offiziellen Eröffnung um 11 Uhr ein kurzes Grußwort spricht.

Foto: Rolf Hempelmann

Frederik Hartmann

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