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Cäcilia Nowotny feiert den 101. Geburtstag

Die Rundschau St. Ingbert

Zufrieden sitzt sie in ihrem Sessel am Fenster und freut sich über den Besuch an ihrem Geburtstag. Zu den Gratulanten zählt auch Ortsvorsteherin Irene Kaiser, die die herzlichen Glückwünsche von Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer und von der Ministerpräsidentin des Saarlandes, Anke Rehlinger, überbringt. Als Geschenke überreicht sie eine Biosphärenkiste und von der Ministerpräsidentin einen Kristall-Kerzenleuchter. Im Namen des Landrates Dr. Theophil Gallo gratuliert Ulrike Mauß ebenfalls ganz herzlich mit Blumen und einem Geldgeschenk.

„Ich bin zufrieden und will mich auch nicht beschweren. Gesundheitlich geht es mir soweit gut, ich brauche nur ein bisschen Hilfe beim An- und Ausziehen“, erzählt die rüstige alte Dame. Tabletten braucht sie bis heute keine, darüber ist sie sehr froh.

Zu ihrem täglichen Ritual gehört morgens das Lesen der Saarbrücker Zeitung, sie möchte schließlich informiert bleiben. Dazu benötige sie eine Lesebrille, ansonsten seien ihre Augen noch in Ordnung. Die meiste Zeit des Tages sitzt sie in ihrem vollautomatischen Sessel am Fenster. Da hat sie alles im Blick und wenn sie Stimmen hört, fährt sie den Sessel flugs hoch und schaut, was auf der Straße los ist. „Leider kenne ich die Leute meistens nicht mehr, das ist halt so in meinem Alter. Aber ich habe noch einen jüngeren Bruder, mit dem ich regelmäßig telefoniere“, sagt sie mit strahlenden Augen. Auch auf „Bares für Rares“ freut sie sich jeden Mittag und die Quizsendungen am frühen Abend schaut sie mit großem Interesse. Den Winter mag sie nicht so sehr, der ist ihr zu grau und zu dunkel, aber daran könne sie schließlich nichts ändern.

„Es ist schon eine Gnade, ein so hohes Alter erreichen zu dürfen“

Cäcilia Nowotny lebt mit ihrer Tochter Roswitha Schuff in dem Haus, das sie zusammen mit ihrem Mann Mitte der 50er Jahre gebaut hat. Viel Arbeit sei das damals gewesen und so gut es ging, hat sie mit angepackt. Die Backsteine hätten sie von zerstörten Häusern mit dem Lastwagen aus Saarbrücken geholt, saubergeklopft und für den Keller wiederverwendet. So konnten sie viel Geld sparen und trotz all der Mühe, wäre es aber eine unvergessene Zeit, sagt sie und zeigt ein Schwarzweißfoto vom Hausbau. Neben der Tochter Roswitha hat sie noch ihren Sohn Günter, der sich mit seiner Frau auch um die hochbetagte Mutter kümmert. Zwei Enkel und drei Urenkel kämen am Wochenende noch zu Besuch, darauf freut sie sich: „Es ist schon eine Gnade, ein so hohes Alter zu erreichen. Und dass ich noch in meinem Haus wohnen darf und von meiner Tochter bestens umsorgt werde, dafür bin ich sehr dankbar.“

Foto: Maria Müller-Lang

Frederik Hartmann

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