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St. Ingbert fordert Verbesserungen am Bahnhof – Oberbürgermeister Meyer und Beigeordneter Schmitt appellieren an Deutsche Bahn

Die Rundschau St. Ingbert

Der Bahnhof St. Ingbert ist für die Mittelstadt weit mehr als nur ein Verkehrsknotenpunkt. Er ist das Tor zur Biosphäre Bliesgau, Ankunfts- und Abfahrtsort zahlreicher Pendlerinnen und Pendler und zugleich ein zentraler Drehpunkt für Fußballfans aus ganz Deutschland, die zu den Spielen des SV Elversberg an- und abreisen. Doch der aktuelle Zustand des Bahnhofs sorgt zunehmend für Unmut in der Bevölkerung.

Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer und Beigeordneter Markus Schmitt haben sich deshalb in einem Schreiben direkt an die Deutsche Bahn AG gewandt. Darin fordern sie die Bahn auf, ihrer Verantwortung für ein sauberes, sicheres und attraktives Bahnumfeld gerecht zu werden.

„Der Bahnhof St. Ingbert ist das Eingangstor zur Stadt und prägt entscheidend den ersten Eindruck – für Reisende, Pendler, Besucher der Biosphäre und viele Fußballfans“, betont Ulli Meyer. „Umso wichtiger ist es, dass er in einem Zustand ist, der diesem Anspruch gerecht wird.“

In den vergangenen Monaten hätten sich die Beschwerden über mangelnde Sauberkeit, Defekte an der Infrastruktur sowie Probleme im Bereich Sicherheit und Ordnung deutlich gehäuft. Auch der Ortsrat St. Ingbert-Mitte habe diese Missstände jüngst thematisiert und Verbesserungen gefordert.

„Seit Jahren bieten wir der Deutschen Bahn eine Lösung für den St. Ingberter Bahnhof an – sogar so weitgehend, dass wir als Stadt bereit waren, das Gebäude gegen eine symbolische Miete zu übernehmen. Trotz der mündlichen Zusage des damaligen Generalbevollmächtigten für das Saarland und Rheinland-Pfalz, der leider inzwischen verstorben ist, gab es in dieser Angelegenheit keine Fortschritte. Nach unserem Kenntnisstand erwirtschaftet die Bahn mit dem Gebäude aufgrund nur rudimentär erfüllter Unterhaltungsverpflichtungen jährlich einen Verlust im fünfstelligen Bereich. Die Bahn behandelt das Bahnhofsgebäude nicht wie ein Aushängeschild. Die Stadt St. Ingbert ist jedoch bereit, den Bahnhof zu übernehmen und ihn zukunftsgerecht zu nutzen. Einen weitergehenden Lösungsvorschlag können wir der Bahn nicht unterbreiten“, so die Stellungnahme von Markus Schmitt, Beigeordneter für nachhaltige Stadtentwicklung.

Der Bahnhof St. Ingbert gehört laut der Plattform Mobilität SaarLorLux zu den vier meistfrequentierten Bahnhöfen im Saarland – nach Saarbrücken, Homburg und Neunkirchen. Diese Bedeutung müsse sich, so Meyer, auch in der Pflege, Ausstattung und Aufenthaltsqualität widerspiegeln.

Um die Situation nachhaltig zu verbessern, habe die Stadt der Deutschen Bahn ein konkretes Angebot unterbreitet: Das Bahnhofsgebäude solle von der Stadt St. Ingbert angemietet und aktiv bespielt werden. Dadurch wäre eine kontinuierliche soziale Kontrolle vor Ort möglich, die zu mehr Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit beitragen könnte. Die Deutsche Bahn hat dieses Angebot jedoch leider abgelehnt.

„Wir möchten nicht nur kritisieren, sondern Lösungen anbieten“, so Ulli Meyer weiter. „Wenn der öffentliche Nahverkehr als Rückgrat der Mobilitätswende bestehen soll, müssen Bahnhöfe Orte sein, an denen sich Menschen gerne und sicher aufhalten.“

Der Oberbürgermeister appelliert daher an die Verantwortlichen der Deutschen Bahn, gemeinsam mit der Stadt tragfähige Lösungen für die Instandhaltung und Aufwertung des Bahnhofs zu entwickeln.

„Unsere Bürgerinnen und Bürger – ebenso wie Gäste aus der Biosphäre, dem SaarLorLux-Raum und aus ganz Deutschland – haben Anspruch auf einen Bahnhof, der diesem besonderen Standort gerecht wird“, erklärt Ulli Meyer.

Für ein Gespräch über mögliche nächste Schritte steht die Stadtverwaltung der Deutschen Bahn jederzeit zur Verfügung.

Foto: Giusi Faragone

Frederik Hartmann

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