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Fünf Sagenwege, ein Klangspiel, Bienen und eine Obstwiese

Die Rundschau St. Ingbert

Die Abteilung Tourismus der Stadt St. Ingbert hat sich in der Coronazeit viele Gedanken gemacht, wie Familien die Gegend rund um die Mittelstadt nutzen können. „Wandern war zu der Zeit eine gute Beschäftigung: frische Luft, Bewegung – Eltern finden das eine gute Idee. Aber leider hört man bei den Kindern oft ein ‚Oh, nein, schon wieder wandern!‘ Also haben wir das Wandern spannend gemacht,“ erzählt Iris Stodden, Mitarbeiterin der Abteilung Tourismus.

Mit St. Ingbert sind eine Vielzahl an Sagen und Geschichten verbunden, jede für sich sehr interessant, viele davon geraten allerdings in Vergessenheit. So haben Iris Stodden und ihre Kolleginnen gemeinsam mit Konrad Weißgerber, dem Vorsitzenden des Heimat- und Verkehrsvereins St. Ingbert e.V., fünf Geschichten zusammengestellt und dazu Wanderwege rund um St. Ingbert geplant. Beim Wandern auf diesen Sagenwegen erfährt man die Geschichte oder Sage, kann Rätsel lösen und Punkte sammeln. Allerdings gibt es keine Schilder – die gesamte Wegstrecke verfolgt man über die App „Actionbound“ (weitere Infos unter https://urlaub-st-ingbert.de/st-ingberter-sagenwege/). „Hier kommen Natur und Fantasie mit Technik zusammen“, lobt Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer das Konzept. „Damit wurde ein tolles Angebot für junge Menschen geschaffen – das allerdings auch mir sehr viel Spaß macht“, fügt er lachend hinzu.

Und das sind die fünf St. Ingberter Sagenwege:

Der ‚Riese Kreuzmann‘ am Stiefel in Sengscheid

Der ‚Mori-Taten-Weg‘ an der Gehnbach, St. Ingbert-Mitte

Der ‚Zauberkristall‘ in Oberwürzbach

Der ‚Fröschenpfuhl‘ in Hassel

Der ‚Gebrannte‘ bei Rohrbach

Die offizielle Einweihung , der nun kompletten Sagenwege, wurde an der Streuobstwiese des Obst- und Gartenbauvereins Oberwürzbach e.V. am Farrenberg gefeiert. Hier verläuft der „Zauberkristall“-Weg. Zwischen Obstbäumen, Erdbienenhotels, Bienenstöcken und einer Esel- und Pferdewiese ist dies einer der stillsten und am meisten entspannenden Orte St. Ingberts. „Die Wiese muss täglich gepflegt werden. Wir beobachten den Pflanzen- und Baumwuchs, mähen das Gras, ernten Obst, usw. Es gibt immer etwas zu tun“, erzählt Margit Frenzel-Klemsch, 1. Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins. Und einen Rätselpunkt für den Sagenweg gibt es auch. Die traumhafte Atmosphäre wird verstärkt durch das von Musiklehrer Herrmann Müller gebaute Klangspiel, das gleichzeitig eingeweiht wird. Unter seiner und der Leitung von Musiklehrerin Friederike Tosolini geben zehn Schülerinnen und Schüler der Musikschule ein kleines Konzert mitten in der Natur.

Die Kosten für die fünf Sagenwege trägt die Stadt, allerdings waren so viele engagierte und fleißige Hände beteiligt, ohne die die Idee und Gestaltung gar nicht möglich gewesen wären. Im Einzelnen sind dies:

·         Abteilung Tourismus (Organisation)

·         Städtischer Bauhof (Ausstattung der Sagenwege)

·         Stadtgärtnerei (Säubern und Herrichten der Wege)

·         Tanja Spiegel (Kreatives Recycling, BiosphärenArt)

·         Herrmann Müller (Erbauer des Klangspiels auf dem Farrenberg)

·         Maurice Eickhoff (Holzkünstler)

·         Heimat-und Verkehrsverein & Gehnbachfreunde e.V. (Recherche und Bereitstellung von Geschichten, Stiftung einer Figur durch die Gehnbachfreunde)

·         Wolfgang Blatt (Vorleser der Geschichte von Matz und Greth)

·         Thomas Nothof (Band „Rebelsouls“, Genehmigung zur Nutzung des Songs von Matz und Greth)

·         Bodo Marschall (Buchautor „Der Zauberkristall“)

·         Obst- und Gartenbauverein Oberwürzbach (Bereitstellung Stellplatz Klangspiel und die Schaffung einer genialen Picknick-Möglichkeit für die ganze Familie!)

·         SaarForst Landesbetrieb: (Revierleiter Benedikt Krächan und Michael Weber mit wohlwollender Zustimmung zur Einrichtung der Wege!)

„Auf den Sagenwegen wird Geschichte lebendig erzählt, in der Natur kann man jeden Tag etwas Neues entdecken und durch die App haben wir ein modernes Medium mit Hintergrundinformationen und jeder Menge Spiel und Spaß“, fasst der Oberbürgermeister begeistert zusammen. Gemeinsam mit den Ortsvorstehern Lydia Schaar, Irene Kaiser und Dieter Schörkl pflanzt er einen weiteren Baum an der sagenumwobenen Wiese: einen Herbstapfel.

Bild: Giusi Faragone

Frederik Hartmann

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