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Neujahrsempfang in St. Ingbert – Fortschritt in aufgeregten Zeiten

Die Rundschau St. Ingbert

Die Stadt St. Ingbert und der Verein Handel und Gewerbe in St. Ingbert e.V. (HGSI) empfingen 800 Gäste zum Neujahrsempfang in der Stadthalle. Auch Ministerpräsidentin Anke Rehlinger war gekommen, um den Gästen ihre guten Wünsche zu überbringen und die Mittelstadt für ihren Beitrag zum Strukturwandel im Saarland zu würdigen.

„Ganz schön was losgewesen in St. Ingbert im letzten Jahr!“, begrüßte Anke Rehlinger die St. Ingberter zum Neujahrsempfang in der Mittelstadt. Ein besonderer Empfang nach zwei Jahren Coronapause und in einer weltpolitischen und wirtschaftlichen Situation, die alle Menschen vor große Herausforderungen stellt. „Um die Krisen der heutigen Zeit zu überstehen, braucht es Mut, eine gute Portion Zuversicht und einen engen Zusammenhalt aller Menschen in der Gesellschaft“, so die Ministerpräsidentin. „St. Ingbert ist ein besonders gutes Beispiel dafür, wie das gelingen kann – ein wahrer Innovationstreiber für unser Saarland“, lautete ihr Fazit. Der Strukturwandel ist und bleibt im Saarland das große Thema. „Ein Juwel hat dabei St. Ingbert mit der Ansiedlung des CISPA Innovation Campus zu bieten“, so ihr Lob an die Mittelstadt.

Mit dem Wunsch „Ich wünsche Ihnen Gesundheit, Glück und Gottes Segen für 2023!“ fasste Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer die wichtigsten Projekte im vergangenen Jahr zusammen, darunter bauliche Veränderungen, wirtschaftliche Fortschritte, die Förderung des Bildungsbereichs und kulturelle Höhepunkte. Der Abriss des alten Stadtbades und der alten Tischtennishalle, die Pläne für die Baumwollspinnerei, Ansiedlungen großer Unternehmen wie der Lidl Verwaltungszentrale, Kettler-Alurad, Neodigital und CISPA, die Förderung des Bildungssektors mit dem Kita-Navigator, der Sanierung der Ludwigschule und dem Bau des Lehrschwimmbeckens, die Verleihung des Albert-Weisgerber-Preises sowie die Wiederaufnahme von Stadtfest, Ingobertus-Messe, Kirmes und Weihnachtsmarktes sind dabei nur einige Beispiele für die Aktivitäten und Neuheiten, die die Stadt voranbringen. Darüber hinaus verschloss Meyer jedoch auch nicht die Augen vor erschreckenden Nachrichten wie z. B. der drohenden Schließung des St. Ingberter Standortes von Thyssen Krupp/FLSmithd.

Drei Säulen der Zukunft

Mit Blick auf das kommende Jahr und die weitere Zukunft der Stadt ging Meyer auf drei Säulen ein: die nachhaltige Schaffung neuen Wohnraums in der Biosphärenstadt, die wirtschaftliche Entwicklung und den Kampf gegen die gesellschaftliche Spaltung. Als Vorlage für die Wohnraumentwicklung wird er dem Stadtrat in Kürze ein Konzept vorlegen, dass „nicht die Zustimmung aller Bürger finden wird. Aber als Biosphärenstadt brauchen wir ökologisch sinnvollen und bezahlbaren Wohnraum für Menschen aller Schichten. Daher müssen wir sachlich begründet abwägen, wo und wie wir neue Bauflächen schaffen.“ Einen wesentlichen Beitrag zum Fortschritt der Wirtschaft in St. Ingbert sieht der Oberbürgermeister in der Stärkung des IT-Bereiches und damit in der Ansiedlung des CISPA Innovation Campus: „IT-Sicherheit brauchen wir alle im Alltag, z. B., wenn wir das Handy nutzen oder ins Flugzeug steigen. Diese Branche wird daher in der Zukunft immer wichtiger werden und viele Arbeitsplätze bereitstellen. Mit dem CISPA werden viele Menschen nach St. Ingbert kommen, und wer hier arbeitet, lässt auch sein Geld in der Stadt.“ Doch ihm geht es nicht nur um Geld: „Bei allem Wandel darf sich die Gesellschaft nicht spalten“, formulierte er sein Anliegen und dankte besonders allen ehrenamtlich tätigen Bürgern, die sich in Vereinen, Verbänden und gemeinnützigen Organisationen für die Gesellschaft einsetzen. „Sie sind die Schätze unserer Heimat“, lobte Ulli Meyer und hob vor allem das Engagement der Teams bei der Feuerwehr, dem THW und der Polizei hervor.

Kreative Ideen für starken Handel

Auch Nico Ganster, Vorsitzender des Vereins Handel und Gewerbe in St. Ingbert e.V. (HGSI) wies auf die Auswirkungen des wirtschaftlichen Wandels hin. „Der Internethandel ist im vergangenen Jahr wieder zurückgegangen“, so seine Worte. „Das zeigt, dass der lokale Handel wirklich gebraucht wird. Die Händler und Gewerbetreibenden müssen und wollen ihre Chancen jetzt nutzen.“ Im kreativen Miteinander der Händler und der Stadt entstanden und entstehen aus seiner Sicht gute Projekte, wie die Neuauflage der Ingobertus-Messe, ein neues Verkehrskonzept für die Innenstadt, kostenloses Parken und die Begrünung und die Beleuchtung der Fußgängerzone, die die Stadt wohnlich machen und den Handel fördern.

Doch beim Neujahrsempfang wurden nicht nur Probleme aufgezeigt, Konzepte hervorgehoben und Blicke nach vorn und hinten geworfen. Ein besonderer Höhepunkt war die Würdigung von Prof. Dr. Dr. h. c. Michael Backes als Ehrenbürger und Zukunftsbotschafter der Stadt St. Ingbert. Die Stadthalle strahlte liebevoll geschmückt im silbern-festlichen Glanz und die Bergkapelle unterhielt mit beliebten und beschwingten Melodien. Für das kulinarische Wohl sorgte die Freiwillige Feuerwehr St. Ingbert mit selbst gemachter Currywurst und Schupfnudeln und die Karlsberg-Brauerei sponserte Becker Bier.  Auch Oliver Muskalla präsentierte sein Bier „Herz & Heimat“ in der Stadthalle. In angeregtem und fröhlichem Geplauder endete der Empfang traditionell mit dem gemeinsamen Singen des Steigerliedes und dem zuversichtlichen Blick der Gäste in das Jahr 2023.

Bild: G. Faragone

Frederik Hartmann

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