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LEO ERB – LINIE IN BEWEGUNG

Die Rundschau St. Ingbert


Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 16. Mai 2023, 18:30 Uhr, Kuppelsaal
des Rathauses
Unter dem Titel „LINIE IN BEWEGUNG“ widmet die Stadt St. Ingbert Leo Erb
anlässlich seines 100. Geburtstages eine Ausstellung. Der Künstler, der sich seit
den frühen 50er Jahren mit Linienbildern einen Namen gemacht hat, erlangte
weit über das Saarland hinaus auch international Bekanntheit.
1923 in St. Ingbert/Saar geboren und aufgewachsen, unterhielt Leo Erb über
viele Jahre hinweg in seiner Heimatstadt ein Atelier. Seinen großen Themen,
der Linie und der Farbe Weiß, blieb der 2012 im Alter von 89 Jahren
verstorbene Künstler ein Leben lang treu.
Ein wesentliches Anliegen von Leo Erb war es, in seinen Linienbildern und
-Plastiken Raum, Licht und Bewegung auf neue Weise zu gestalten. Die
Ausstellung unter dem Titel „LINIE IN BEWEGUNG“ richtet einen konzentrierten
Blick auf ein zentrales Thema seiner Kunst. Ausgewählte Exponate aus
verschiedenen Schaffensphasen – darunter Tuschzeichnungen, Linienreliefs und
Plastiken, insbesondere aber auch kinetische Objekte – laden die Besucher der
Ausstellung ein, die vielfältigen Erscheinungsformen der bewegten Linie im
Werk des Künstlers zu entdecken.
Seine künstlerische Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Kaiserslautern bei
Joseph Wack (1940 – 1943) und an der Schule für Kunst und Handwerk in
Saarbrücken bei Boris Kleint (1946 – 1947) führte Erb ausgehend von
Schriftgrafik und Schattenkonstruktion zu ästhetischen Bildvorstellungen, die
besonders von der Bauhaus-Tradition geprägt waren. Als Mitbegründer der
„Neuen Gruppe Saar“ im Jahr 1957 suchte Leo Erb früh auch außerhalb des
Saarlandes Austausch und Gleichgesinnte. Vorübergehend schloss er sich der
Zero-Gruppe um Heinz Mack und Otto Piene an und nahm 1958 an deren
legendären Ausstellung „Das rote Bild“ teil. Von 1961 bis 1975 lebte Leo Erb in
Paris, wo er sich er sich erstmalig der kinetischen Kunst zuwandte. Innerhalb
der Avantgarde-Bewegungen der Nachkriegszeit, die in ganz Europa einen
radikalen Neuanfang in der Kunst anstrebten, setzte Leo Erb markante Akzente.
Mit Beharrlichkeit und faszinierendem Ideenreichtum schuf er ein
unverwechselbares Lebenswerk, das seine einzigartige Stellung im Bereich der
gegenstandsfreien Kunst begründete. Für seine herausragenden künstlerischen Leistungen wurde Leo Erb mehrfach geehrt: 1988 mit der Verleihung des Albert-Weisgerber-Preises für Bildende
Kunst der Stadt St. Ingbert, 1993 wurde er von der saarländischen
Landesregierung zum Professor ernannt, 2008 wurde Leo Erb der Kunstpreis
des Saarlandes verliehen.
Neben vielen Einzelausstellungen seit 1957 in zahlreichen Galerien und Museen
in Deutschland, aber auch in ganz Europa und den USA, beteiligte er sich
ebenso an vielen bedeutenden Gruppenausstellungen. Auch im öffentlichen
Raum sind viele Plastiken von Leo Erb zu sehen.
Aus der großartigen Schenkung, die Leo Erb 2008 seiner Heimatstadt überließ,
wurden Bilder, Skulpturen, Reliefs und Zeichnungen aus verschiedenen
Schaffensphasen ausgewählt. Werke der 50-er bis hin zu den 1990-er Jahren
spiegeln die Vielgestaltigkeit und den Facettenreichtum seiner Kunst wider.
Der Eintritt ist frei.

Ausstellung: 19. Mai bis 23. Juni 2023
Kuppelsaal des Rathauses, Am Markt 12, 66386 St. Ingbert
Öffnungszeiten: Mo – Mi: 10 bis 16 Uhr, Do: 10 bis 18 Uhr, Fr: 8 bis 12 Uhr
Öffentliche Führungen:
Donnerstag, 25. Mai, 15. und 22. Juni 2023, jeweils um 17 Uhr

Foto: Archiv Pia Erb

Frederik Hartmann

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