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Prof. Günther Mönke wurde 100 Jahre

Die Rundschau St. Ingbert

Der St. Ingberter Architekt Prof. Günther Mönke feierte seinen 100. Geburtstag. „Schön, dass ich diesen Geburtstag erleben darf“, resümierte Günther Mönke. Täglich liest er die Saarbrücker Zeitung, auch Die Zeit gehört zu seiner regelmäßigen Lektüre. Er lebt gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Christiane Degel in Sengscheid in einem großen Haus: große, lichtdurchflutete Zimmer, maßgeschneiderte, weiße Regalwände, dezente Buntglasfenster und ein wunderbarer Blick in den grünen Garten. „Ich habe das Haus gekauft und nach meinen Ideen umgestaltet“, erzählte der leidenschaftliche Architekt. Seine Sprache ist gehoben, er spricht in verschachtelten Sätzen – ein Zeichen für sein umfassendes Allgemein- und Fachwissen und dafür, dass ihn auch die 100 Lebensjahre nichts an Intelligenz gekostet haben. Als Gratulanten kamen Ortsvorsteherin Irene Kaiser und Ulrike Mauß als Vertreterin des Saarpfalz-Kreises. „Sie haben so viel erlebt, viele Werke geschaffen und viele Studierende unterrichtet. Es ist beeindruckend, dass Sie dabei so fit geblieben sind“, gratulierte Irene Kaiser.

Am 4. Juni 1923 in Nauen/Osthavelland geboren, kam er nach dem Reichsarbeitsdienst 1942 nach Berlin und legte dort 1945 an der Technischen Universität sein Diplom in Architektur ab. Nach einer kurzen Anstellung in einem Architekturbüro in München übernahm er eine Lehrtätigkeit an der Höheren Technischen Lehranstalt in Saarbrücken, einer Vorgängerinstitution der heutigen Hochschule für Technik und Wirtschaft (htw). Hier wurde er 1974 zum Professor ernannt. Als ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Arbeitskammer des Saarlandes und des Bauausschusses der Evangelischen Kirche im Rheinland war er Ideengeber für zahlreiche Betriebsgebäude im Saarland. Besonders am Herzen liegen ihm jedoch die von ihm geplanten Kirchenbauten. Bemerkenswert sind dabei seiner Meinung nach die evangelischen Kirchen in Mettlach und in Hangard sowie das Gemeindezentrum in Bad Kreuznach: „Sakralbauten waren immer etwas Besonderes für mich“, bestätigt Günther Mönke.

Kommt das Thema auf seine Lehrtätigkeit, die er auch nach Emeritierung im Jahr 1988 bis ins Jahr 2000 fortführte, strahlen seine Augen. „Meine Schüler waren mir immer wichtig und einige kommen mich bis heute besuchen oder korrespondieren mit mir“, erzählt er. Sein Fachwissen hat er 2012 mit etwa 90 Jahren für jeden verständlich in seinem Buch „Architektur in Briefen“ zusammengefasst, nachdem er sechs Jahre zuvor bereits sein Leben in „Wie in einer Rumpelkammer“ verarbeitet hat. Beide Bücher hat er mit eigenen Zeichnungen illustriert. „Ich arbeite immer noch gern“, unterstreicht er und setzt sich an den Schreibtisch, um seine Korrespondenz und einige Fachartikel durchzuarbeiten.

Foto: Kirsten Degel

Frederik Hartmann

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