Ohne Parkplatzstress in die Orchideensaison 2025
Mit Beginn der Orchideensaison 2025 steht im Biosphärenreservat Bliesgau ein neues
Mobilitätsangebot zur Verfügung, das die Anreise zum Orchideengebiet Gersheim
erleichtert. Vom 18. April bis zum 22. Juni verkehrt ein Rundbus samstags, sonntags und
an Feiertagen. Er fährt an den entsprechenden Tagen täglich zwischen 9.29 Uhr und
16.30 Uhr, er bindet über 18 Haltestellen den Bahnhof Lautzkirchen und die Kommunen
Blieskastel und Gersheim mit an. Mit einer Sondergenehmigung fährt der Bus direkt zum
Startpunkt des Orchideenpfades. Bequemer geht es nicht und die Parkplatzsuche
entfällt. Integriert in den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kann der Rundbus
mit dem Deutschlandticket, anderen Zeitkarten oder durch den Kauf eines
Einzelfahrscheins genutzt werden. Die Nutzung ist sowohl spontan ohne Voranmeldung
als auch mit Voranmeldung möglich.
Das Orchideengebiet Gersheim steht in Teilen bereits seit 1957 unter Naturschutz und
bietet durch sein “mediterranes” Klima und die nährstoffarmen Böden Lebensraum für
besonders seltene Pflanzen- und Tierarten. Rund 30 verschiedene Orchideenarten, die
fast die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Arten ausmachen, sowie andere
seltene Tiere und Pflanzen können hier entdeckt werden. Der Orchideenpfad führt an
zehn Stationen entlang, die erläutern, warum diese Arten gerade hier vorkommen und
wie ihr Lebensraum erhalten werden kann. Neben Orchideen werden auch
Schmetterlinge, Vögel und Heuschrecken vorgestellt. Die Blütezeit der Orchideen
erstreckt sich von Mai bis Juli.
Für die Touren ist gutes Schuhwerk unerlässlich, da der Weg teilweise über steile An-
und Abstiege sowie unbefestigte Abschnitte führt. Bei Nässe kann der
Muschelkalkboden rutschig werden, weshalb Trittsicherheit vorausgesetzt wird.
Während der Tour stehen keine Einkehrmöglichkeiten zur Verfügung, daher wird
empfohlen, Getränke und Rucksackverpflegung mitzubringen.
Zusätzlich laden die Landfrauen und Spohns Haus an ausgewählten Tagen (01.05.,
18.05., 01.06. und 29.06.2025 – von 12 bis 17 Uhr) zu Kaffee & Kuchen ein.
Das neue öffentliche Mobilitätsangebot verfolgt das Ziel, den motorisierten
Individualverkehr und das hohe Verkehrsaufkommen, das das Naturschutzgebiet zur
Blütezeit bisher geprägt hat, deutlich zu reduzieren.
Weitere Informationen: www.urlaub.saarland/orchideenshuttle/rundbus
Informationen zur Buchung von Führung vor Ort: www.gersheim.de
Projektinfo:
Das Projekt „Rundbus ins Orchideengebiet Gersheim“ verfolgt das Ziel, Besucherinnen
und Besucher nachhaltig und klimafreundlich in das Naturschutzgebiet Gersheim zu
bringen. Im Mittelpunkt des Projektes steht das Nudging, d.h. die Besucherinnen und
Besucher sollen motiviert werden, das eigene Auto stehen zu lassen und mit öffentlichen
Verkehrsmitteln zum Naturgebiet zu fahren. Der behindertengerechte Kleinbus leistet mit
seinem Elektroantrieb einen Beitrag zum Klimaschutz und fördert somit ein zeitgemäßes
und verantwortungsbewusstes Besucherverhalten.
Was bedeutet „Nudging“ im Naturschutz?
Nudging ist ein neuer Begriff und bedeutet so viel wie „anstupsen“ oder „schubsen“.
Dahinter verbirgt sich eine Methode, Menschen auf möglichst einfache Weise zu einem
bestimmten, nachhaltigeren Verhalten zu bewegen. Die Entscheidungsfreiheit wird dabei
nicht eingeschränkt und es werden keine finanziellen Anreize oder Sanktionen eingesetzt.
Interreg Nordwesteuropa Projektes MONA
Das Projekt wird im Rahmen des Interreg Nordwesteuropa Projektes MONA mit 11
Partnern aus Belgien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden durchgeführt. Die
Tourismus Zentrale Saarland leitet innerhalb von MONA ein Pilotprojekt zum Thema
„Nudging“, in dem unter anderem der Rundbus als Maßnahme getestet wird. Gefördert
wird das Projekt zu 60% von der EU und zu 40% vom Ministerium für Wirtschaft,
Innovation, Digitales und Energie.
Unterstützt wird das Projekt „Rundbus“ vom Biosphärenzweckverband Bliesgau, dem
Saarpfalz-Kreis und der Gemeinde Gersheim.
https://www.urlaub.saarland/planen-buchen/nachhaltiges-reisen/interreg-nord-west-
europa
https://mona.nweurope.eu/
Foto: Thomas Stephan