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Ortsrat Mitte hat den Alten Friedhof im Blick

Die Rundschau St. Ingbert

Der Alte Friedhof in St. Ingbert ist ein bedeutendes Zeugnis von über 200 Jahren Kultur- und Industriegeschichte. Zahlreiche Grabsteine tragen die Namen bekannter Familien – ein Ort des Erinnerns und der historischen Identität. Umso wichtiger ist es, diese Stätte zu erhalten und weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund hat die Friedhofskommission des Ortsrates St. Ingbert-Mitte unter Leitung des Kommissionsvorsitzenden Dominik Schmoll und Ortsvorsteherin Irene Kaiser kürzlich eine Begehung des Alten Friedhofs durchgeführt. Gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung wurden anstehende Maßnahmen erörtert – stets mit dem Ziel, den Friedhof würdevoll und zukunftsfähig zu gestalten, insbesondere im Hinblick auf den Wandel der Bestattungskultur.

Christian Lambert, Leiter der Abteilung Stadtgrün und Friedhofswesen, sowie Friedhofsmeister Andreas de Groot informierten die Kommissionsmitglieder über die geplante Einrichtung eines Kolumbariums. Dieses soll im Bereich der ehemaligen Aufbahrungsräume zwischen Eingangsportal und Einsegnungshalle entstehen. Statt neuer Urnenwände, die es auf dem Alten Friedhof auch weiterhin nicht geben soll, schafft die Stadt damit eine kostengünstige Bestattungsform. Zugleich wird das bestehende Gebäude aus dem Jahr 1938 sinnvoll genutzt. Für das Projekt sind im Doppelhaushalt 2025/26 sowie im Finanzplan 2027/28 insgesamt 600.000 Euro vorgesehen.

Auch der behutsame Umgang mit historischen Grabstätten stand im Fokus: Die Kommission begrüßte ausdrücklich die Praxis, ehrwürdige, nicht mehr genutzte Gräber als Urnensammelgräber weiterzuverwenden. Ebenso betonte man die Notwendigkeit, die Grabstätten der Ehrenbürgerinnen und -bürger weiterhin durch die Friedhofsverwaltung pflegen zu lassen. Gelobt wurde die grundlegende Reinigung der Kriegsgräber, wodurch der ganze Bereich eine Aufwertung erhalten habe. Ortsvorsteherin Kaiser nahm den Vorschlag von Friedhofsmeister de Groot gerne an, dem Ortsrat vorzuschlagen, 60 neue Gießkannen für die beiden Friedhöfe in St. Ingbert-Mitte anzuschaffen – nach dem Vorbild des Ortsrats Rohrbach, der kürzlich eine ähnliche Maßnahme umgesetzt hat.

Auch der größte Friedhof im Stadtgebiet, der Waldfriedhof, wurde thematisiert. Geplant ist dort die Neugestaltung des Sammelgrabes für Sternenkinder. Die Friedhofskommission wird dem Ortsrat in der nächsten Sitzung einen ersten Entwurf vorlegen, auf dessen Grundlage die Detailplanung erfolgen soll. Eine Umsetzung ist für das kommende Jahr vorgesehen. Zusätzlich befürwortete die Kommission die Aufstellung eines Automaten für klimaneutrale Grableuchten aus Bio-Wachs. Das Angebot eines kommerziellen Anbieters stellt eine umweltfreundliche und kostenfreie Serviceerweiterung für die Besucherinnen und Besucher des Waldfriedhofs dar.

Ortsvorsteherin Kaiser bedankte sich bei Abteilungsleiter Lambert und Friedhofsmeister de Groot im Namen des gesamten Ortsrates für das großes Engagement, mit dem das gesamte Team der Friedhofsverwaltung ihre tagtägliche wertvolle Arbeit vollziehe. Auch bei dieser Begehung sei deutlich geworden, wie verantwortungsvoll – trotz begrenzter finanzieller Mittel – mit der Pflege und Weiterentwicklung der Friedhofsanlagen umgegangen werde.

Bild: Dominik Schmoll

Frederik Hartmann

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