Berufliche Bildung als Standortvorteil für das Saarland
Im Berufsbildungszentrum (BBZ) St. Ingbert ist der deutsch-französische
Ausbildungszweig „Automobil“ angesiedelt. Wie die Vernetzung mit dem
französischen Nachbar*innen funktioniert, was das mit der Digitalisierung zu tun hat
und wie hier Mittel des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für
Zukunftstechnologien eingesetzt werden, das haben sich heute der Landrat des
Saarpfalzkreises Dr. Theophil Gallo und Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot
angeschaut.
Das Saarland gehört bei der Frankreich-Kompetenz zur Spitze aller Bundesländer. In
kaum einem Bundesland ist die Vernetzung so eng und die Zusammenarbeit im
Alltag so ausgeprägt wie im Saarland. Triebfeder dieses Erfolgs ist der
Bildungsbereich: Bereits in Schulen und Kitas wird hier der Grundstein für das
Französische gelegt. In den Berufsschulen ist die Vernetzung dann Teil der
Ausbildung – verknüpft mit den Grundlagen der neuesten Batterie- und
Antriebstechnik.
Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot: „Im Saarland haben wir in den
Berufsschulen eine Lücke zwischen den Allgemeinbildenden Schulen und der
Arbeitsrealität in vielen Betrieben geschlossen, nämlich die Förderung der
Mehrsprachigkeit in der dualen Ausbildung. Die ist gerade in der Großregion und im
harten internationalen Wettbewerb wichtig. Genauso wichtig ist die Erschließung
neuer Technologien wie die Batterie- und Antriebstechnik für Auszubildende. Die
gute Bildung im Saarland ist auch ein wichtiger Standortsfaktor.“
Landrat Dr. Theophil Gallo: Der heutige Termin hat eindrucksvoll gezeigt, wie
vielfältig, aber auch anspruchsvoll die Ausbildung am BBZ in St. Ingbert ist. Zum
Beispiel im deutsch-französischen Ausbildungszweig Automobil lernen die
Schülerinnen und Schüler über die drei Ausbildungsjahre in einer eigenen Klasse die
französische Sprache und erhalten zudem einen berufsbezogenen Unterricht in
französischer Fachsprache. Auch die Qualität in anderen Bereichen, etwa beim
Friseurhandwerk oder bei der Kfz-Technik, ist überzeugend. Als Schulträger danke
ich allen engagierten Lehrkräften und Kooperationspartnern für diesen Beitrag
insbesondere zur Frankreich-Strategie des Saarlandes.“ Pressemitteilung
Ministerin Streichert-Clivot hat sich mit Landrat Dr. Theophil Gallo unter anderem die
Klasse des deutsch-französischen Berufsschulzweiges Automobil angeschaut. Hier
wird das EFRE-Projekt „Fremdsprachenerwerb in virtuellen Räumen in der dualen
Ausbildung“ umgesetzt. Mittels des Kompetenzzentrums wird
Fremdsprachenunterricht im Lernfeldunterricht integriert und den Auszubildenden
werden anhand handlungsorientierter Szenarien die Fremdsprachen auf den
jeweiligen Beruf vermittelt.
Gesprochen haben die Bildungsministerin und der Landrat des Saarpfalzkreises
auch mit Schülerinnen und Schülern, die hier zu Kraftfahrzeugmechatronikerinnen/
Kraftfahrzeugmechatroniker und Land- und Baumaschinenmechatronikerinnen/
Land- und Baumaschinenmechatronikerinnen ausgebildet werden. Hierfür sind
114.000 Euro EFRE-Mittel für das Projekt „Hochvoltsysteme in der Kfz-Technik“
(Technologie der E-Antriebe) organisiert worden. Vor dem Hintergrund der stetigen
Weiterentwicklung der Technologie in Kraftfahrzeugen nehmen Hochvoltsysteme im
KFZ-Bereich eine immer wichtigere Rolle ein. Das BBZ St. Ingbert möchte dieser
beschleunigten Entwicklung dadurch Rechnung tragen, dass es die Auszubildenden
an die komplexen Inhalte der Hochvolttechnik für Hybrid- und reine E-Antriebe
heranführt.
Deutsch-französischer Ausbildungszweig Automobil
Neben zahlreichen internationalen Projekten wird im Rahmen der Berufsausbildung
im KFZ-Bereich der deutsch-französische Berufsschulzweig Automobil angeboten.
Ziel ist die Förderung der internationalen Mobilität und des beruflichen Austauschs
zwischen Frankreich und Deutschland bereits während der Ausbildung.
Neben zusätzlichem Fachunterricht in französischer Sprache zählen interkulturelle
Seminare, Tagesbegegnungen mit französischen Auszubildenden in Frankreich und
in Deutschland und Drittortbegegnungen mit französischen Auszubildenden zur
Ausbildung. Zusätzlich werden im Rahmen des Austauschs Tandem-Sprachkurse
und interkulturelle Seminare angeboten.
Mit Abschluss der Berufsausbildung bekommen die Schülerinnen und Schüler neben
einer Bescheinigung über die in Frankreich erworbenen Ausbildungsinhalte durch
Industrie- und Handelskammer (IHK) und Handwerskammer (HWK) auch den
Europass Mobilität und eine Bescheinigung von ProTandem.
Am BBZ St. Ingbert werden 1635 Schülerinnen und Schüler in 102 Klassen von 119
Lehrkräfte, davon sechs Lehrwerkmeisterinnen/Lehrwerkmeister unterrichtet.
Dieses Bild wurde uns zur Verfügung gestellt vom Ministerium für Bildung und Kultur/HonkPhoto.
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