„Der Krieg in der Ukraine hat eine Zeitenwende eingeläutet und hat auch Auswirkungen auf St. Ingbert“, leitet Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer die Vorstellung des „Arbeitsteams Ukraine“ ein.
Die Unterstützung der Menschen in der Ukraine hat nun oberste Priorität. So hat die Stadt St. Ingbert im Rahmen des Projekts „St. Ingbert hilft“ bereits 3.000 Euro auf das Spendenkonto „Nothilfe Ukraine und Obuchiw“ der Partnerstadt Radebeul überwiesen, deren Partnerstadt die ukrainische Stadt Obuchiw ist. Neben Verbandsmaterial und Medikamenten werden derzeit im Krisengebiet vor allem Geldspenden benötigt.
Darüber hinaus hat sich die Stadtverwaltung umfassend für die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Krisengebiet vorbereitet und das „Arbeitsteam Ukraine“ gegründet. Das Team setzt sich aus Vertretern unterschiedlicher Fachbereiche zusammen: Mike White vom Geschäftsbereich Familie Soziales und Integration, Christina Wieth, Beauftragte für Soziales und Integration, Oliver Stolz, zuständig für Personal, Organisation, Digitalisierung und IT, sowie Claudia Motsch, die beim Geschäftsbereich Familie, Soziales und Integration die direkte Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um die Kriegsflüchtlinge ist. „Diese Arbeit geht nur im Team und dieses Team hat sich schon bei der Krise im Jahr 2015 bewährt“, lobt Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer. „Mit der Erfahrungen und dem Know-how sind wir nun in der Lage, schnell auf diese Notsituation zu reagieren. Gemeinsam versuchen wir, das was möglich ist, auch möglich zu machen.“
Zum Zeichen der engen Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine hisst der Oberbürgermeister gemeinsam mit den Mitgliedern des Arbeitsteams die ukrainische Flagge vor dem Rathaus. Sie wird gemeinsam mit einer Flagge auf dem Beckerturm und einer am Turm in der Saarbrücker Straßen ab morgen auf dem Dach des Rathauses wehen. Darüber hinaus sind verschiedene Solidaritätsaktionen in St. Ingbert geplant: Am Freitag, dem 4.3.2022 organisiert zum Beispiel das Bündnis für Weltoffenheit eine Mahnwache vor der Engelbertskirche.
St. Ingbert kann Flüchtlinge aufnehmen
„Die Hilfsbereitschaft der St. Ingberter ist überwältigend“, freut sich Christina Wieth. Es rufen unglaublich viele Menschen an, die ihre Hilfe in den unterschiedlichsten Bereichen anbieten.“ Aktuell sind bereits etwa 14 Flüchtlinge aus der Ukraine in St. Ingbert angekommen. Sie wurden größtenteils von ihren privaten Kontakten (Familie, Freunde) aufgenommen. „Wie viele Flüchtende wir erwarten, ist derzeit unklar und hängt absolut von der Entwicklung des Kriegsgeschehens ab“, erläutert Mike White. „Aber wir sind gut aufgestellt, haben Wohnraum organisiert und sammeln die unterschiedlichsten Hilfsangebote, um sie später bei Bedarf verteilen zu können.“ Gesucht werden derzeit keine Sachspenden, sondern finanzielle Spenden, aber auch Sprach-, Transport-, Lager- und vor allem angemessene Wohnraumangebote usw. Auch jede Art ehrenamtlicher Unterstützung ist willkommen. Für die Erstunterbringung der Menschen sowie deren Versorgung wird gesorgt.
„Die Menschen kommen unmittelbar aus einem Kriegsgebiet hierher und müssen erstversorgt werden. Die meisten von ihnen möchten doch so schnell wie möglich wieder zurück in ihre Heimat und zu ihren Familien – das unterscheidet diese Krise von der im Jahr 2015“, erläutert Oliver Stolz. „Dennoch verfügen wir aus dieser Zeit über gut funktionierende Strukturen und Erfahrungen, die wir sofort wieder aktiviert haben und bei Bedarf erweitern können.“
Zentrale Anlaufstelle St. Ingbert zu Fragen und Angeboten
Doch wie in allen Krisensituation macht erst Solidarität so richtig stark. Die Stadt arbeitet eng mit den Wohlfahrtsverbänden zusammen und auch die St. Ingberter sind zur Unterstützung aufgerufen. Bei Claudia Motsch können Sie unter Nummer 0 68 94 /13 197 oder der E-Mail soziales@st-ingbert.de alle Ihre Fragen und ernst gemeinten Vorschläge rund um die Kriegsflüchtlinge mitteilen. Gefragt sind die oben genannten Hilfs- und Wohnraumangebote. Sachspenden sind derzeit nicht geplant, da die Erfahrung aus der Fluthilfeaktion im Sommer 201 gezeigt hat, dass eine angemessene Koordination schwierig ist. Sollten zukünftig Sachspenden benötigt werden, wird die Stadt zu einer Sammelaktion aufrufen.
Spenden können an dieses Konto überwiesen werden:
Sparkasse Meißen
IBAN DE97 8505 5000 3100 0031 00
Verwendungszweck: „831000 Nothilfe Ukraine und Obuchiw“
Da es sich um Spenden zur Hilfe in Katastrophenfällen handelt, ist eine Zuwendungsbestätigung an den Spendenden nicht erforderlich. Der Zahlungsnachweis genügt zur Vorlage beim Finanzamt. Sollten Sie dennoch eine Spendenbescheinigung wünschen, können Sie diese unter stadtkasse@radebeul.de unter Angabe der vollständigen Adresse anfordern.
Gleichzeitig werden die Bürgerinnen und Bürger gebeten, sich über die aktuelle Versorgungs- und Bedarfslage für die Kriegsflüchtlingshilfe zu informieren. Hierzu kann der Newsletter der Stadt St. Ingbert abonniert werden (https://t1p.de/jztb). Neben Neuigkeiten aus dem Stadtgeschehen werden hier auch kurzfristige Informationen über Lageänderungen mitgeteilt. Darüber hinaus werden aktuelle Berichte und Aufrufe über Facebook, Instagram und Twitter veröffentlicht.
Weitere Informationen:
Homepage der Stadt: www.st-ingbert.de
Abonnement städtischer Newsletter: https://www.st-ingbert.de/metanav/newsletter.html
Informationen aus Obuchiw, der Partnerstadt von Radebeul: www.radebeul.de/obuchiw
Sonderportal des Innenministeriums: www.ukraine.saarland.de
Allgemeine Fragen/Unterbringungsangebote: UkraineFluechtlinge@innen.saarland.de
Hotline (auch in ukrainischer Sprache): 0681 / 501 4204 (Mo – Fr 8.00 bis 16.00 Uhr)
Aufnahme von Verwandten/Bekannten aus der Ukraine im Saarland: Zentrale Ausländerbehörde in Lebach, Dillinger Str. 67, Saarbrücken; Tel.: 0681 50100; E-Mail: zab@lava.saarland.de (Betreff: Ukraine)
Aufenthaltsrecht in Deutschland: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge unter https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/AsylFluechtlingsschutz/faq-ukraine.html
Dieses Bild wurde uns zur Verfügung gestellt von Giusi Faragone.
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