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Privathaus wird Modellprojekt für nachhaltige Starkregenvorsorge

Die Rundschau St. Ingbert

Mithilfe der Förderung aus der „Aktion Wasserzeichen“ hat Familie Piro aus St. Ingbert Dachflächen, die versiegelte Einfahrt und den Garten so umgestaltet, dass Regenwasser aufgefangen wird oder im Boden versickert. Das Ergebnis: Weniger Schäden durch Starkregen und niedrigere Kosten für den Wasserverbrauch.

Der Garten der Eheleute Piro ist ein Paradies: Rund um die große Rasenfläche blühen Akelei, Sommerflieder und Flieder um die Wette, im Nutzgarten und Hochbeet sprießen Bohnen, Kohlrabi, Paprika, Kräuter, Himbeeren und Brombeeren, um die Pergola ranken weiße und rote Rosen. Auch das Haus ist mit Geranienkästen geschmückt. „Das alles zu gießen kostet viel Zeit, aber vor allem auch Geld“, erzählt die Hauseigentümerin Klara Piro. Aber viel dringender war ein anderes Problem: Bei Starkregen stand regelmäßig der Keller unter Wasser, weil das Fallrohr der hinteren Dachfläche des Hauses an den Kanal angeschlossen war und durch die verschlossene Rückschlagklappe nicht mehr abfließen konnte. Zudem hatten Klara und Dieter Piro vor, ihre Einfahrt und Hoffläche umzugestalten.

Niedrigere Kosten und Sicherheit bei Starkregen

Unterstützt durch Fördergelder aus der „Aktion Wasserzeichen“ ist nun ein Gelände entstanden, in dem alle versiegelten Flächen an eine 5.000-Liter-Zisterne angeschlossen sind, in der Regenwasser gespeichert wird. Ein möglicher Überlauf aus dieser Zisterne versickert im Boden. Neben den zusätzlichen Fallrohren vom Dach wurden weitere Rohre vom Dachbalkon und der Terrasse angeschlossen. Zudem haben die Piros die Fallrohre von der Garage, der Pergola und dem Gartenhaus an Regentonnen angeschlossen, in denen sie ebenfalls Regenwasser sammeln. Kurz: Nur noch das Schmutzwasser aus dem Haushalt ist an den Kanal angeschlossen, das gesamte Regenwasser wird gespeichert und kann zum Gießen genutzt werden. „Ihr Grundstück ist ein gutes Vorbild dafür geworden, wie man Versickerung und Starkregenvorsorge optimal planen und durchführen kann“, lobt Christian Fettig, Leiter des Abwasserbetriebs St. Ingbert. „Natürlich haben Sie Geld in den Umbau investiert, aber zusätzlich haben Sie auch mit Maßnahmen wie den zahlreichen Regentonnen einen wichtigen Schritt getan, um Überschwemmungen bei Starkregen zu vermeiden.“

Die Eheleute Piro sind sehr zufrieden. „Wir haben nun deutlich niedrigere Kosten, weil wir kein Leitungswasser mehr für die Pflanzen brauchen. Selbst wenn die Regentonnen leer sind, haben wir mit den 5.000 Litern aus der Zisterne noch ausreichend Wasser, um alles zu gießen, sogar den neuen Rasen! Außerdem ist die Gebühr für Niederschlagswasser für uns weggefallen, weil wir es optimal nutzen und alles im Boden versickern lassen“, freut sich Dieter Piro.

Im Rahmen der „Aktion Wasserzeichen“ fördert die Stadt St. Ingbert Projekte, bei denen versiegelte Flächen, die vorher an den Mischwasserkanal angeschlossen waren, entsiegelt werden und Regenwasser gesammelt und zur Versickerung gebracht wird. Weitere Informationen und Beratungsangebote zur Förderung aus der „Aktion Wasserzeichen“ sind beim Abwasserbetrieb St. Ingbert erhältlich.

Informationen und Kontakt:
www.st-ingbert.de/rathaus/die-stadtverwaltung/abwasserbetrieb-eba

Ansprechpartnerinnen: Monika Schaal, mschaal@st-ingbert.de und Andrea Gutscher, agutscher@st-ingbert.de

Foto: Martina Panzer

Frederik Hartmann

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