In St. Ingbert wurden 29 ehrenamtliche Leselernhelfer ausgebildet. Durchgeführt wurde die Schulung vom Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung (ILF), die Finanzierung übernahm der Lions Club St. Ingbert. Alle Teilnehmer erhielten ein Zertifikat, das sie befähigt, Grundschulkinder zu fördern, die Unterstützung beim Lesenlernen benötigen.
„Das ist ein großartiges Projekt, dem sich alle Grundschulen in St. Ingbert gern anschließen“, betonte Bürgermeisterin Nadine Backes, selbst Direktorin einer Grundschule. Als solche weiß sie, dass jedes Kind sich individuell entwickelt und ein eigenes Lerntempo hat. „Lesen ist der Schlüssel dazu, sich eine Welt zu erschließen“, so Thomas Mann, Direktor des ILF, der das Projekt initiiert hat. Dabei unterscheidet er genau zwischen Leselernhelfern und Lesepaten: „Die Lesepaten haben die wichtige Aufgabe, den Kindern das Lesen schmackhaft zu machen. Die Leselernhelfer kennen die Stufen des Leselernprozesses und erkennen, wo ein Kind in diesem Prozess steht. Benötigt es besondere Unterstützung, können sie mit passgenauen Übungen in Einzelbetreuung dafür sorgen, dass erst gar keine Lücke oder gar kein Problem entsteht“, so seine Erläuterung.
Das Konzept für die Lernanalyse und die Übungen wurde von Irina Claren, Fachleiterin für Deutsch am Staatlichen Studienseminar für das Lehramt an Grundschulen in Kaiserslautern, entwickelt. Es hat sich mehrfach bewährt. So auch in Homburg, wo sie ihre Schulung gemeinsam mit Carolina Engel vom ILF bereits einige Male erfolgreich durchgeführt hat. Das ILF bildet jedoch die Leselernhelfer nicht nur aus, sondern sorgt auch für deren Vermittlung und den sofortigen Einsatz an den Grundschulen vor Ort.
Es ist ein Generationenprojekt – darin sind sich Nadine Backes, Thomas Mann und André Sauerbrey vom Lions Club St. Ingbert einig. Die Kinder werden durch die Ehrenamtler unterstützt und motiviert, die wiederum selbst Freude an der Ausbildung der jungen Menschen haben. Da die Leselernhelfer auch immer an Schulen in der Nähe ihres Wohnortes eingesetzt werden, stärkt das Projekt auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der jeweiligen Region.
Die in St. Ingbert ausgebildeten Leselernhelfer erhielten neben dem Zertifikat noch ein Geschenk von Marcus Linsenmeier, Geschäftsführer der St. Ingberter Buchhandlung Friedrich, der das Projekt damit gern unterstützt. Nach der Schulung werden die Leselernhelfer – im übrigen Menschen ganz unterschiedlicher Generationen – derzeit an die Grundschulen und die „Albert-Schweitzer-Schule: Förderschule Lernen“ vermittelt, damit sie schnell mit den Kindern arbeiten können, die Hilfe benötigen.
Foto: Giusi Faragone