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Mehr Solarenergie für die Biosphäre

Die Rundschau St. Ingbert

Mit einem innovativen Solardachkataster möchte der Biosphärenzweckverband Bliesgau Hauseigentümer*innen zum Bau von Solaranlagen auf Dachflächen motivieren. Das Solardachkataster unter www.solarkataster-bliesgau.eu freigeschaltet.

Dachflächen bieten auch in unserer Region noch ein großes Potenzial zur Installation von Solaranlagen. Bislang sind nur rund zehn Prozent der geeigneten Dächer mit Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen belegt. Damit sich Hauseigentümer*innen besser informieren können, ob ihr eigenes Wohngebäude für eine Solaranlage geeignet ist, hat der Biosphärenzweckverband Bliesgau ein sogenanntes Solardachkataster in Auftrag gegeben und stellt dieses allen Interessenten kostenfrei zur Verfügung. Das Solarkataster umfasst den kompletten Saarpfalz-Kreis sowie die Gemeinde Kleinblittersdorf als Teil des Biosphärenreservates Bliesgau. Das Kataster bietet eine hohe Nutzerfreundlichkeit: Über eine Suchmaske ist das betreffende Wohngebäude schnell auffindbar.

Was muss ich tun?

Aus Datenschutzgründen muss sich der Hauseigentümer zunächst zwar mit Namen und Wohnort anmelden, aber der komfortable Wirtschaftlichkeitsrechner wird kurzfristig mit einem Link freigeschaltet. Anschließend können die Nutzer Angaben zum Verbrauch, zur Nutzung des Gebäudes (Privathaushalt, Gewerbe, Landwirtschaft etc.), zur Anzahl der Bewohner*innen und zum jährlichen Stromverbrauch, aber auch zu den Einsatzmöglichkeiten des Solarstroms wie etwa für eine Wärmepumpe oder ein Elektroauto eingeben. Auch gibt es Varianten zur Nutzung des Dachs für Photovoltaik oder für Solarthermie. Ferner kann als Option die Einbindung eines Stromspeichers gewählt werden oder die Anlage kann „möglichst wirtschaftlich“ oder mit „möglichst großer Unabhängigkeit vom Strommarkt“ oder mit „kompletter Belegung“ des Daches konzipiert werden.

Welche Ergebnisse liefert mir der Rechner?

Als Ergebnis ermittelt das Kataster spezifische Werte zum betreffenden Dach wie etwa die Kosten zur Installation einer PV-Anlage, die Zahl der möglichen Module, Leistung, Ertrag pro Kilowatt, Gesamtertrag pro Jahr, aber auch Autarkiegrad, Eigenverbrauchsanteil, Rendite und Amortisationszeit. Die ausgedruckten Ergebnisse des Wirtschaftlichkeitsrechners können einem Elektroinstallationsbetrieb vor Ort zur Erstellung eines Angebotes vorgelegt werden.

Für wen ist das Solardachkataster geeignet?

Für alle, die ein Haus besitzen oder sich für das Thema interessieren. Das Solarkataster bietet eine gute Grundlage, sich tiefergehend über Möglichkeiten zum Einstieg in die Solarenergie zu informieren. Auch die Einbindung eines Elektrofahrzeugs in die Nutzung der Photovoltaikanlage kann neuerdings ein weiterer Anreiz sein, mit seiner Dachfläche Solarstrom mit Elektromobilität zu verbinden und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Wie wird das Solarkataster finanziert?
Die Finanzierung des Solarkatasters hat der Biosphärenzweckverband Bliesgau mit Mitteln des EU-LIFE-IP-Projekts ZENAPA ermöglicht. An diesem Förderprojekt ist der Biosphärenzweckverband mit elf weiteren Projektpartnern und Großschutzgebieten in Deutschland und Luxemburg bereits seit 2016 beteiligt. Das Projekt ZENAPA leistet mit seiner EU- Förderung wichtige Beiträge zum Klimaschutz aber auch zum Natur- und Artenschutz. Ziel des Programms ist unter anderem der Nachweis, dass sich diese Schutzziele nicht widersprechen müssen, sondern sich vielmehr ergänzen können. Hierzu haben die Großschutzgebiete investive Maßnahmen, Kampagnen und Komplementärmaßnamen in den Bereichen Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität, Landnutzung und dem Arten- und Biotopschutz auf den Weg gebracht. Klima- und Naturschutz können sich wirtschaftlich lohnen.

Dieses Bild wurde uns zur Verfügung gestellt von der Stadt St. Ingbert

Frederik Hartmann

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