Glücklich und zufrieden sitzt Agatha Stuppy auf ihrer Couch in der kleinen, hellen Einliegerwohnung, die sie im Haus ihres Neffen Joachim Hoffmann bewohnt. Über die Glückwünsche, die Ortsvorsteherin Irene Kaiser überbringt, freut sie sich sehr: „Im Namen von Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer spreche ich Ihnen die herzlichsten Glück- und Segenswünsche zu diesem besonderen Geburtstag aus. Bleiben Sie gesund und so Gott will, sehen wir uns dann heute in einem Jahr wieder.“ Ulrike Mauß schloss sich mit den Glückwünschen des Landrates Dr. Theophil Gallo an und überreichte Blumen und ein Geldgeschenk, das die Jubilarin in all ihrer Bescheidenheit gar nicht annehmen wollte.
Agatha Stuppy wurde am 12. April 1924 in Reuschbach/Niedermohr als jüngstes von fünf Kindern geboren. Ihre Eltern waren Bauern und hatten einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb mit Kühen, Schweinen und Kleinvieh. In ihren Jugendjahren arbeitete sie auf dem Hof mit. „Mit der kleinen Landwirtschaft unserer Eltern hatten wir immer genug zu essen und ich erinnere mich gerne an die Zeit zurück“, erzählt sie lächelnd. Einen Beruf hatte sie zwar nie erlernt, aber sie arbeitete mehr als 25 Jahre in der Fertigung eines Schreinerbetriebes.
Engagiert in der Kirchen- und Gemeindearbeit bis ins hohe Alter
In späteren Jahren wohnte die ledig gebliebene Agatha im Haus mit der Familie ihrer Schwester Maria Hoffmann in Hütschenhausen, mit der sich sie zeitlebens sehr gut verstanden hat. Die beiden Schwestern waren sowohl in der Kirche als auch in der Gemeindearbeit sehr engagiert. Bis ins hohe Alter haben sie die Kirche geputzt und sprangen ein, wenn helfende Hände gefehlt haben. „Bei der Arbeit in der Kirche habe ich immer sehr gerne geholfen“, erinnert sie sich zurück.
2007 holte ihr Neffe Joachim Hoffmann seine Mutter und die Tante zu sich ins Haus nach St. Ingbert. Die beiden Schwestern teilten sich die Einliegerwohnung, bis Maria Hoffmann 2012 verstarb.
Bis zum Sommer letzten Jahres hat sich die rüstige Seniorin auch noch selbst gekocht, mittlerweile wird sie aber durch den rollenden Mittagstisch versorgt. „Ich kann mich nicht erinnern, dass meine Tante je wirklich krank gewesen wäre. Etwas übertrieben würde ich sagen, sie hat während Corona ihre erste Spritze bekommen“, lacht Joachim Hoffmann, der sich mit seinem Sohn Tobias liebevoll um die alte Dame kümmert. Auf die Frage, was sie gerne tut, antwortet sie direkt und ohne groß zu überlegen. „Ich schaue jeden Mittag Sturm der Liebe im Fernseher an und auch die Quizsendungen am frühen Abend sehe ich sehr gerne.“
Die Geburtstagsfeier am Nachmittag zuhause fand im kleinen Kreis der Familie mit Neffen, Nichten und Cousinen statt. Sie freut sich darauf, die Verwandtschaft nochmal zu sehen und gemütlich mit ihnen zu plaudern.
Foto: Giusi Faragone