„Wir dürfen nie aufhören, aufzuklären und auf den wachsenden Rechtsextremismus hinzuweisen“, so Roselie Stief, Sprecherin des Bündnisses für Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz St. Ingbert anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Hasserfüllt – Rechtsextremismus in Deutschland“ im Kuppelsaal des Rathauses. „Unser Bündnis setzt sich für Schutzsuchende, Verfolgte, Unterdrückte und Hilfsbedürftige ein“, fügt Jürgen Berthold als Presseverantwortlicher der Vereinigung hinzu. Die Hilfsbereitschaft in St. Ingbert sei sehr groß, dennoch stoße man immer wieder auf Fremdenfeindlichkeit mitten in der Gesellschaft, so seine Worte. Mit der Ausstellung „Hasserfüllt – Rechtsextremismus in Deutschland“ des Adolf-Bender-Zentrums möchten die Bündnis-Mitglieder St. Ingberter Bürger, aber vor allem Schüler und Jugendliche auf das Thema aufmerksam machen. „In St. Ingbert wird Weltoffenheit und Toleranz aktiv gelebt. Daher freuen uns, dass wir die Schau gemeinsam mit dem Bündnis und dem Adolf-Bender-Zentrum umsetzen können“, begrüßt Christina Wieth, Beigeordnete für Soziales und Integration, die Besucher im Namen von Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer zur Ausstellungseröffnung. Ihr Dank für die Gesamtorganisation geht zudem an das Stadtarchiv unter der Leitung von Dr. Heidemarie Ertle und besonders an Mitarbeiter Michael Dahl, der die Koordination innehatte.
17 Plakate fordern zur Diskussion und zum Nachdenken auf
Die aus 17 mobilen Plakaten bestehende Ausstellung gliedert sich in die Unterpunkte Ideologie, Strategien (z. B. Styles, Musik, Internet, Publikationen, Stammtisch) sowie Opfer und Anschläge. Yannick Meisberger, Koordinator der Fachstelle gegen Rechtsextremismus des Adolf-Bender-Zentrums, führte die Gäste durch die Ausstellung, die mit einem beeindruckenden Beispiel eines rechtsextremistischen Anschlags endete. Die Gäste und natürlich auch interessierte Schulklassen, Bürger, Vereine oder auch Familien werden auf Anfrage qualifiziert und verständlich durch die Ausstellung geleitet, zu Diskussionen angeregt und zum Nachdenken aufgefordert. Aber auch ohne Erläuterungen sprechen die Bilder und Texte eine eindeutige Sprache. Ein Besuch im Kuppelsaal kostet nicht viel Zeit, führt dem Besucher aber interessante Tatsachen vor Augen. „Der Rechtsextremismus ist zwar kein neues Phänomen, hat sich aber personell und strukturell verändert. Diese Veränderungen nehmen wir in unseren Plakaten, aber bei Bedarf auch in einer fachgerechten Führung auf“, so Meisberger.
Den musikalischen Rahmen der Eröffnung gestalteten Hermann Müller (Kontrabass) und Doris Martin (Cello) von der Musikschule St. Ingbert mit verschiedenen besinnlichen Werken. „Die Musikschule ist ein Ort, an dem sich viele sehr unterschiedliche Menschen treffen“, so Ingo Nietert, Leiter der Abteilung Kultur und der Musikschule St. Ingbert, „denn Musik ist für Jung und Alt eine gute Basis für Toleranz und Gemeinsamkeit.“ Ein tröstender Gedanke angesichts des Plakates mit der langen Liste der Opfer des Rechtsextremismus seit 1990.
Ausstellung „Hasserfüllt – Rechtsextremismus in Deutschland“
7. bis 18. November 2022
Kuppelsaal des Rathauses St. Ingbert
Öffnungszeiten:
Montag bis Mittwoch: 8 bis 16 Uhr, Donnerstag 8 bis 18 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr
Weitere Informationen und Beratungsmöglichkeiten (für Schulklassen, Familien, Vereine und alle Kontexte, in denen Fremdenfeindlichkeit wahrgenommen wird).:
www.adolfbender.de
E-Mail: fachstelle@adolf-bender.de
Fotos: Thomas Bastuck
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