Die Heimatvereine unserer Stadt haben sich neben vielen anderen historischen Themen die Pflege der historischen Banngrenzen zur Aufgabe gemacht.
Und spannend ist sie allemal, die Geschichte der Grenzsteine rund um St. Ingbert und noch interessanter sind Dreibannsteine, dort verortet, wo die Grenzen von drei Bannen aufeinandertrafen.
In einer Tractuskarte von 1768 wurde ein Dreibannstein in Rentrisch erwähnt und alle Infos dazu sind nun auf der neuen Hinweistafel zu finden. Sie steht an dem Wanderparkplatz am Ende der Heinestraße in Rentrisch. Es wird vermutet, dass es sich um einen liegenden Stein handelt, der auch heute noch an dieser Stelle vorhanden sein könnte.
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde, musikalisch umrahmt von dem Rentrischer Trompeter Matthias Schößer, wurde die Hinweistafel offiziell an die Stadt St. Ingbert übergeben. Zur Übergabe waren Mitglieder der Heimat- und Verkehrsvereine, die Ortsvorsteher und Dr. Heidemarie Ertle, Leiterin Stadtarchiv, gekommen.
Dieser Grenzpunkt schied die Banne von Kloster Wadgassen, Nassau- Saarbrücken und St. Ingbert – Von der Leyen. Nach der Napoleonischen Zeit und infolge des Wiener Kongresses im Jahre 1816 verlief hier die Grenze zwischen den Königreichen Preußen und Bayern. Diese hatte bis zum Versailler Vertrag nach dem 1. Weltkrieg Bestand.
Die Idee für eine Hinweistafel entstand in Zusammenarbeit der drei Heimat- und Verkehrsvereine St. Ingbert, Oberwürzbach und Rentrisch. „Wir möchten nicht, dass dieses Wissen verlorengeht, es handelt sich schließlich um die Geschichte unserer Stadt. Hier können sich Wanderer informieren und wenn sie Näheres wissen wollen, verweist ein QR-Code auf weitere Infos“, erklärt Konrad Weisgerber, Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins St. Ingbert. Sein Dank geht auch an den Steinmetzbetrieb Blug in Niederwürzbach, der die eingebettete Sandsteintafel gestiftet hat. Die Gravuren der damaligen Herrschaftsgebiete hat der St. Ingberter Steinbildhauer Erich Morlo eingearbeitet.
Von diesem Ausgangspunkt startet eine schöne Wanderung durch das Mühlental hoch zum Stiefel. Eine Abzweigung nach rechts führt vorbei am Fliegerstein, der an den Absturz eines deutschen Doppeldeckers vom Kagohl 2 (Kampfgeschwader der Obersten Heeresleitung 2) am Morgen des 04.02.1916 erinnert, hoch zum Stiefel und der Stiefeler Hütte.
Fotos: Maria Müller-Lang
Kommentar abgeben