Wissenschaftsforum: „ Quantencomputer – wie funktionieren sie, wo steht das Gebiet und was braucht man, um sie zu entwickeln?
Im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe bietet der MINT Campus Alte Schmelz e.V. am Donnerstag, 17. September 2022 ab 19:30 Uhr, einen Vortrag zu dem Thema „ Quantencomputer – wie funktionieren sie, wo steht das Gebiet und was braucht man, um sie zu entwickeln?“ an.
Die Veranstaltung findet vermutlich „hybrid“ statt. Vor Ort referiert Univ.-Prof. Dr. Frank Wilhelm-Mauch im SFTZ-Gebäude des MINT Campus in der Alten Schmelz, Saarbrücker Str. 38e, 66386 St. Ingbert.
Näheres zur Lage des SFTZ siehe: www.Mintcampus.de/SFTZ
Online-Teilnahme unter: https://t1p.de/Wissenschaftsforum
Näheres zur Lage des SFTZ siehe: www.mintcampus.de/ SFTZ
Die Veranstaltung ist kostenlos.
Es referiert Univ.-Prof. Dr. Frank Wilhelm-Mauch, Universität des Saarlandes, Theoretische Physik, Forschungzentrum Jülich, Institut für Quantencomputer-Analytik und Qruise GmbH
Quantencomputer nutzen die manchmal schwer intuitiv erfassbaren Eigenschaften der Quantenphysik, um die Lösung von Rechenproblemen, die für klassische Computer prohibitiv aufwändig sind, qualitativ zu beschleunigen – jedenfalls in der Theorie.
Praktisch sind diese Maschinen aufwändig zu realisieren: Einerseits müssen sie stets von ihrer Umgebung isoliert werden, um ihre Quanteneigenschaften nicht zu verlieren – andererseits müssen sie als Maschinen schreib-, les- und programmierbar sein. Die Herausforderungen bei dem Aufbau dieser Geräte bedürfen eines technologischen Umgangs mit der Quantenphysik. Dennoch wurde vor kurzem in einigen Tests die Quantenüberlegenheit gezeigt, d.h. Quantencomputer haben Testaufgaben gelöst, die klassischen Computern nicht zugänglich sind.
Dies wird im ersten Teil des Vortrags erklärt und eingeordnet. Anhand der Plattform von integrierten Schaltkreisen (Chips) aus supraleitendem Material lassen sich diese Herausforderungen illustrieren, die neben dem eigentlichen Quantenprozessor auch eine Reihe unterstützender Aufbau- und Messtechnik erfordern, wie sich am Bundesprojekt QSolid (https://www.q-solid.de) erklären lässt. Die Herausforderungen dieser Technologie werden am Beispiel der Betriebssoftware (Firmware) illustriert.
Frank Wilhelm-Mauch studierte Physik an der Universität Karlsruhe (heute Karlsruher Institut für Technologie) und promovierte dort in der theoretischen Festkörperphysik. Er war Postdoktorand an der technischen Universität Delft und dann wissenschaftlicher Assistent an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er auch habilitierte.
Danach war er Associate Professor an der University of Waterloo, Kanada und kam anschließend an die Universität des Saarlandes. Dort ist er inzwischen gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich berufen, wo er Gründungsdirektor des Instituts für Quantencomputer-Analytik ist.
Außerdem ist er Gründer und Mitgeschäftsführer eines saarländischen Startups, das KI-gestützte Betriebssoftware für Quantencomputer herstellt. Neben zahlreichen Veröffentlichungen ist er als Koordinator großer Forschungskonsortien auf Bundes- und EU-Ebene hervorgetreten.
Koordination: Prof. Dr. Horst Altgeld | Kontakt: horst.altgeld@mintcampus.de
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