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Roland Best erhält Bundesverdienstkreuz am Bande

Die Rundschau St. Ingbert

„Das Verdienstkreuz vom Bundespräsidenten persönlich zu bekommen, war ein unglaublich erhebender Moment“, erinnerte sich Roland Best. Als Frank-Walter Steinmeier im März zu Besuch in Völklingen war, hat er dem St. Ingberter und anderen saarländischen Würdenträgern die Auszeichnung persönlich überreicht; einige Tage später lud Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer Roland Best zu einer kleinen Feier ins Rathaus ein.

Ehrenamtliches Engagement für die Tafel

Der 1962 in St. Ingbert geborene Roland Best musste seine Arbeit als gelernter Koch mit etwa 30 Jahren wegen einer chronischen Erkrankung niederlegen. „Aber ich konnte doch unmöglich bis zu meinem 65. Lebensjahr nichts mehr machen“, erzählte er. So legte er das Fachabitur ab und absolvierte ein Studium der Sozialpädagogik. In der Folge widmete Roland Best sein Leben dem Ehrenamt: Er engagierte sich im Bündnis gegen Ausländerfeindlichkeit und im Friedensforum in St. Ingbert, war Mitglied und später Vorsitzender im Pfarrgemeinderat St. Hildegard und als Hospizhelfer und Ausbilder für Hospizhelfer bei der Caritas sowie als Hauptschöffe für das Schöffengericht Saarbrücken tätig. Bereits während seiner Arbeit als Koch in einem Hotel in München in den 80er-Jahren war ihm aufgefallen, wie viele hochwertige Lebensmittel einfach weggeworfen werden. Gleichzeitig wurde er auf die ersten Tafel-Gründungen in Berlin und Hamburg aufmerksam. „Dass so viel weggeworfen wird, war mir schon immer ein Graus. Das ist doch nicht gut für die Umwelt und die war mir immer wichtig“, räumte er ein. Ab Anfang der 2000er-Jahre setzte er sich im Rahmen der Caritas für eine Tafelgründung in Homburg ein und gründete schließlich 2007 die Tafel in Homburg, später, im Jahr 2009, auch die Tafel in St. Ingbert. Seither ist er aktiv in den unterschiedlichsten Ämtern von der Verteilung über die Organisation bis zur landesweiten Verteilung von Lieferungen bei der Tafel tätig. 2014 kam er in den Vorstand des Landesverbandes der Tafeln in Rheinland/Rheinland-Pfalz, wo er bis heute in Kooperation mit der Spedition Dachser und der Lebenshilfe Nordsaarland die gesamte Logistik der Tafeln im Verband übernimmt. Seine Kontakte und seine innovativen Ideen in diesem Bereich haben dazu geführt, dass heute Großlieferungen über ein modernes Warenwirtschaftssystem mit direkter Anbindung an Logistikunternehmen verteilt werden. „Das ist hoch professionell. Davor habe ich großen Respekt“, staunte Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer.

Entwicklung eines professionellen Verteilsystems

Zwar hat Roland Best sich als Vorsitzender der Homburger Tafel zurückgezogen, doch vor allem der St. Ingberter, aber auch der Homburger Tafel ist er immer noch sehr eng verbunden. „Wenn Not am Mann ist, springt Roland immer sofort ein, egal was zu tun ist“, lobte Steffi Wellner von der Homburger Tafel, die ihren Vorgänger zu seiner Ehrung begleitete. Auch Ehefrau Rita war dabei und erzählte die eine oder andere Anekdote aus dem bunten Ehrenamtsleben ihres Mannes. So kam er eines Freitagabends nach Hause und rief: „Ich muss 30.000 Eier verteilen“ – keine einfache Aufgabe, die er jedoch mit Bravour gemeistert hat. Doch allein lässt sich ein solches Werk nicht vollbringen. „Das Verdienstkreuz ist eine Würdigung all der vielen Ehrenämtler, mit denen ich seit vielen Jahren eng zusammenarbeite. Ohne sie wäre diese Arbeit nicht möglich“, bemerkte Roland Best zu seiner Auszeichnung.

Mit den Worten: „Du bist mit deinem Herzen in unserer Stadt und hast ein Herz für St. Ingbert und die Bürger“, bedankte sich Ulli Meyer bei Roland Best dafür, dass er sich trotz hoher Hürden im Leben immer für andere Menschen und für nachhaltiges Handeln eingesetzt hat.

Fotos: Thomas Bastuck

Frederik Hartmann

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