Der in St. Ingbert geborene Dr. Max Birtel ist Mitgründer und kaufmännischer Leiter des Startup-Unternehmens LUBIS EDA GmbH. Das Unternehmen hat eine Software entwickelt, die die digitalen Computerchip-Modelle prüft und so mögliche Fehler beheben kann, bevor der physische Chip produziert wird. Nun wurde dem jungen Unternehmen der Deutsche Innovationspreis 2023 als bestes Startup verliehen.
„Wir freuen uns sehr über diesen Preis“, erklärte der 33-Jährige, der nach wie vor in der Mittelstadt lebt, bei seinem Besuch im St. Ingberter Rathaus. Halbleiter seien erst in den letzten Jahren in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt, als es in der Coronazeit Lieferengpässe gab, so erklärte er sein Geschäftsfeld. Sie werden auch Computerchips genannt und in nahezu jeglicher Elektronik verbaut. Diese Chips steuern neben Computern und Handy z. B. auch Lichtquellen, Maschinen, autonome Fahrzeuge und vieles mehr.
Der Deutsche Innovationspreis wird seit 40 Jahren von der WirtschaftsWoche unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) an Unternehmer verliehen, die die Wirtschaft mit ihren innovativen Ideen voranbringen. LUBIS EDA GmbH hat sich in diesem Jahr unter 160 Startups als bestes Startup in Deutschland durchgesetzt. „Sie haben großartige Ideen, treffen ein Thema, das für die Wirtschaft und die IT wichtig ist, und sind risikofreudig. Sie haben sich diesen Preis redlich verdient“, gratulierte Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer.
Ungebremstes Wachstum
Dr. Max Birtel absolvierte sein Studium im Bereiche Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität (TU) Kaiserlautern. Danach wechselte er ans Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), wo er promovierte. Während seiner Zeit als Forscher lernte er seine Mitgründer Dr. Tobias Ludwig und Dr. Michael Schwarz kennen, die ihn überzeugten, mit einzusteigen. So bewarb er sich mit den beiden Kollegen 2019 um Fördergelder. 2020 konnten die Jungunternehmer mit dem Startup LUBIS EDA loslegen, 2021 erfolgte die endgültige Ausgründung und das Unternehmen bezog 2022 eigene Büroräume in Kaiserslautern. „Hier sind wir nah an der TU und profitieren so von jungen Absolventen, die uns unterstützen können“, berichtete Max Birtel. Das vergangene Geschäftsjahr konnte bereits leicht positiv abgeschlossen werden. LUBIS EDA ist auf 12 Vollzeit-Mitarbeiter und 10 Studierende in der Ausbildung angewachsen. Die Kunden sind Chip-Hersteller in den USA und in Israel. „In den USA sitzen viele Unternehmen, die in Planung und Design von Computerchips tätig sind, und Israel ist das Mekka in der IT- und Startup-Szene, aber wir sind für Kunden aus der ganzen Welt offen“, so Birtel.
Das Unternehmen wächst immer weiter. Während der geschäftliche Schwerpunkt derzeit noch auf dem Serviceangebot liegt, plant Dr. Max Birtel für die Zukunft die Vergabe von Lizenzen der unternehmenseigenen Software an die Kunden. Auch prüft diese Software derzeit noch, ob der geplante Chip auch das tut, was er tun soll. „Man hat uns in der Vergangenheit schon als TÜV der Mikrochipentwicklung bezeichnet“, wie Birtel erklärte. Doch eine Ausweitung in Richtung Cybersecurity ist bereits im Visier. „St. Ingbert würde sich natürlich freuen, wenn es in Zukunft auch hier eine Unternehmensadresse von LUBIS EDA geben würde“, unterstrich Wirtschaftsförderin Martina Quirin. Eine Erweiterung des Unternehmens in seine Heimatstadt schließt Dr. Max Birtel nicht aus – das Angebot an zeitgemäßen Arbeitsplätzen mit allen Möglichkeiten des hybriden Arbeitens und dem zukünftigen CISPA Innovation Campus sei ja schließlich groß.
Weitere Informationen über LUBIS EDA GmbH unter www.lubis-eda.com
Foto: Thomas Bastuck
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