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Mehr als 17.000 Euro durch Spendenaktionen

Die Rundschau St. Ingbert

Die Schüler der Grundschule St. Ingbert-Rohrbach Pestalozzischule und Dependance Hassel haben sozusagen den Vogel abgeschossen! Alles begann damit, dass die Schüler vom Krieg in der Ukraine genauso betroffen waren wie viele Erwachsene. An der Schule sind auch Kinder im Unterricht, die mit ihrer Familie aus der Ukraine geflüchtet sind. Die Schüler wissen und spüren sehr genau, dass es diesen Kindern wirklich nicht gut geht.

„Wir wollen Frieden“ – steht auf einem großen Schild, das die Schüler selbst gestaltet haben. Dass dieser Aufruf nicht reichen würde, war ihnen jedoch klar. So überlegte die Schule, eine Spendenaktion zu starten. Zunächst organisierte die Dependance in Hassel einen Kuchenverkauf. Etwa eine Woche lang wurden in der Pause auf dem Schulhof Kuchen, Gebäck, Brezeln und Obstspieße verkauft, die von den Eltern beigesteuert wurden. Auf diese Weise kamen die ersten 1.500 Euro zusammen.

Kurz danach fand an der Pestalozzischule in Rohrbach der Spendenlauf statt. Etwa 160 Kinder von der 1. bis zur 4. Klasse hatten sich Sponsoren gesucht und mit ihnen Rundenpreise vereinbart. Der Ansporn war enorm: „Ich bin 18 Runden gelaufen“, erzählt ein Mädchen aus der 1. Klasse. „Wir haben das geschafft, weil wir immer so viel Sport machen“, freut sich ein Viertklässler. Und ein Junge aus der 3. Klasse strahlt: „Auf jeden Fall sind meine Eltern jetzt pleite!“ Die Kinder haben gut 13.000 Euro erlaufen – eine Rekordzahl! Doch damit war es der Aktionen der Grundschüler noch nicht genug: Die FGTS (Freiwillige Ganztagsschule) organisierte an zwei Nachmittagen – in Rohrbach und in Hassel – einen Basar, auf dem Eltern, Großeltern, Geschwister, Gäste, Lehrer und Schüler selbst Gebasteltes und einen selbst gestalteten Mehrweg-Trinkbecher mit dem Ukraine-Logo erwerben und sich bei Kaffee, Kuchen, Waffeln und alkoholfreien Cocktails erfrischen konnten. Aus allen vier Aktionen sind insgesamt über 17.000 Euro zusammengekommen. Die Summe wird in zwei Teile aufgeteilt. Die Hälfte spenden die beiden Fördervereine an den Verein „Herzenssache“, die andere Hälfte geht an das „Netzwerk für Flüchtlinge in St. Ingbert e.V.“.

Konrektorin Petra Röser ist begeistert von dieser Gemeinschaftsaktion „Ihr habt Geld gesammelt, das für ein Auto oder einen megatollen Urlaub reichen würde. Aber Ihr spendet das Geld – das ist großartig!“, lobt sie die Kinder und bedankt sich bei den Fördervereinen der beiden Schulen für das große Engagement und bei den Eltern für ihre Spendenbereitschaft. Claudia Schneider (Förderverein Hassel) und Stefan Zähringer (Förderverein Rohrbach) sind überwältigt und richten den Kindern die Grüße der zur Scheckübergabe verhinderten Vorsitzenden der Rohrbacher und Hasseler Fördervereine, aus: „Als Fördervereine haben wir die Spendenaktionen gern unterstützt. Wir möchten aber auch dem Lehrpersonal ein großes Lob aussprechen, das dieses schwierige Thema altersgerecht behandelt.“

SR-Mitarbeiter Thomas Rosch nimmt den Scheck für die „Herzenssache“ mit großer Freude entgegen. „Diese Hilfsaktion des SR und SWR unterstützt Kinder und Jugendliche in der Region, denen es nicht gut geht. Ihr habt einen riesigen Beitrag dazu geleistet!“ Ortsvorsteher Roland Weber nimmt zum Foto ein Kind auf die Schultern: „Respekt und Hut ab! Man sieht, dass ihr ein großes Herz habt und wisst, wie wichtig es ist, gemeinsam anderen zu helfen. Die Rohrbacher und die Hasseler sind stolz auf Euch!“

Schulleiterin der Pestalozzi-Schule Nadine Backes, die zur Scheckübergabe zu ihrem Bedauern nicht anwesend sein konnte, sendet ihr Lob an die Kinder: „Ich bin stolz auf die Hilfsbereitschaft und die Spendenaktionen der St. Ingberter Schulen – und natürlich ganz besonders auf „meine“ Schule.“

Foto: Giusi Faragone

Frederik Hartmann

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