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Schwimmfreunde St. Ingbert 1911 e.V. überreicht dem Stadtarchiv historische Unterlagen

Die Rundschau St. Ingbert

Mit einer großen Kiste voller Dokumente betrat der ehemalige Vereinsvorsitzende des Schwimmvereins Dr. Markus Gestier das St. Ingberter Rathaus. Begleitet wurde er von Gerti Konrad, die über 35 Jahre die Geschäfte des Vereins führte.

Fotos, Kassenbücher aus den Jahren 1968–74, Vereinsnachrichten mit unzähligen Starterlisten, Urkunden, Zeitungsausschnitte und Protokolle bedeckten den großen Tisch im Besprechungszimmer von Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer. „Sie sind eine Institution in St. Ingbert und ein lebendes Archiv“, lobte Ulli Meyer die langjährige Geschäftsführerin. Zu diesem Amt war Gerti Konrad gekommen, als ihr Sohn vom Fußball- in den Schwimmverein wechselte. Ihr Ehemann, Werner Konrad, war lange Jahre 1. Vorsitzender des Vereins. Das Ehepaar organisierte mit der Unterstützung anderer Vereinsmitglieder über 20 Jahre lang nicht nur Schwimmunterricht und -training sowie Wettkämpfe, sondern z. B. auch regelmäßige Jugendfahrten, Zeltlager, einen Austausch mit Sportlern in der Partnerstadt St. Herblain, Frankreich, und mit Leicester in England sowie viele weitere Aktionen. Auch sportpolitisch hat der Verein eine wichtige Rolle gespielt, traf er doch mangels Bundesliga-tauglichem Hallenbad in St. Ingbert eine Kooperation mit dem Olympia-Hallenbad in Forbach eine grenzübergreifende Vereinbarung für die Austragung der Wasserball-Bundesligaspiele. In Erinnerung daran leuchten Gerti Konrads Augen immer noch: „Es war viel Arbeit, die mir aber sehr viel Freude bereitet hat. Die Gemeinsamkeit stand immer im Vordergrund. So haben die Kinder und Jugendlichen nicht nur den Sport, sondern auch etwas für das Leben gelernt“, fasste sie ihre Amtszeit zusammen.

Im Verein lernt man fürs Leben

Nachdem ihr Ehemann sich als Vorsitzender zurückgezogen hatte, führte Gerti Konrad gemeinsam mit dem nachfolgenden Vorsitzenden Markus Gestier die Amtsgeschäfte des Vereins noch weitere zwölf Jahre lang. „Unsere großen Ziele waren die Zusammenführung der beiden St. Ingberter Schwimmvereine und die 100-Jahr-Feier“, betonte er. Aber auch über die Krisenzeit des Vereins nach der Schließung des alten Schwimmbads und der Bauphase des heutigen „blau“ hat das Führungsduo den Verein begleitet. Nach 2013 war es dann für Gerti Konrad und Markus Gestier Zeit, die Ämter an ein neues Team zu übergeben. „Ein Verein ist auch eine Erziehungs- und Wertegemeinschaft und spielt eine tragende soziale Rolle. Diese Ziele werden heute vom neuen Vorstand fortgeführt“, so Markus Gestier.

Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer freute sich sehr über die Gabe der beiden Vorstandsmitglieder und des Vereins. „Ihre Arbeit war sehr verantwortungsvoll und Sie haben vielen Menschen eine Orientierung gegeben. Heute haben Sie uns einen Schatz vermacht, der eine wichtige Facette unserer Stadt darstellt“, bedankte er sich. Auch Dr. Heidemarie Ertle, Leiterin des Stadtarchivs, gab ihrer Freude über den Vereinsnachlass Ausdruck: „Das ist der erste Nachlass eines Sportvereins, den wir komplett erhalten. Deshalb ist das eine ganz besondere Gabe, über die wir uns sehr freuen!“

Foto: Giusi Faragone

Frederik Hartmann

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