Frederik Hartmann
Am bundesweiten Vorlesetag im November las Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer in St. Ingbert den Kindern der Kita St. Hildegard und den Senioren im St. Barbara-Heim eine Geschichte zum Thema Mut vor und faszinierte Groß und Klein gleichermaßen.
Die Kinder der Kita St. Hildegard waren schon etwas früher durch den Regen bis zum Seniorenheim St. Barbara gelaufen. „Wir sind doch nicht aus Zucker“, erklärte ein kleiner Junge. Schon am Morgen hatten die Kinder am bundesweiten Vorlesetag Geschichten zum Thema Mut gehört. „Mister Schlotter hat Angst, wenn man Milch ins Müsli gießt“, kicherte ein kleines Mädchen in Erinnerung an das Buch, das eine Mutter bereits in der Kita vorgelesen hatte. „Und Mister Quatschkopf aus dem Unsinnsland macht nur Blödsinn“, lachte ein anderes Mädchen.
Der helle und freundliche Speisesaal im Seniorenheim war schon voll besetzt. „Kinder sind immer wieder eine Freude“, so die einhellige Meinung der Senioren. Die Wartezeit versüßte Sozialarbeiterin Rita Schmitt mit Geschichten, die sich Kinder und Senioren gegenseitig erzählten – z. B. über Lieblingsbücher und schönste Weihnachtsgeschenke. Ein besonderer Moment von Unterschieden und Gemeinsamkeiten von Menschen mit einem Altersunterschied von durchschnittlich 70 bis 80 Jahren! „Einfach spitze, dass du da bist“, sangen die Kinder und selbst wenn die Senioren dieses Lied nicht kannten, summten viele lächelnd mit.
„Und jetzt kommt der Chef von St. Ingbert“, erklärte die Kita-Leiterin Sandra Bayer. „Der heißt Oberbürgermeister!“, wusste ein Mädchen. Ulli Meyer hatte das Bilderbuch „mutig, mutig“ von Lorenz Pauli im Gepäck. Die Schnecke, der Frosch, die Maus und der Spatz langweilen sich und vereinbaren eine Mutprobe. Jeder muss etwas machen, das dem anderen leichtfällt, vor dem er aber selbst Angst hat. Die Schnecke, der Frosch und die Maus springen mutig über ihren Schatten. Aber der Spatz weigert sich, etwas zu tun, was er nicht will. Auch das ist echter Mut! „Diese Lesestunde bei euch war ein Glücksmoment in meinem heute recht anstrengenden Arbeitstag“, bedankte sich Ulli Meyer bei den Kindern und Senioren. „Ich hoffe, dass alle daran Freude hatten und vor allem die Kinder auch in Zukunft so begeistert von Büchern und Geschichten sein werden, wie sie es heute sind.“
Foto: Giusi Faragone
